Kinder im Westen streiken für den Erhalt eines gesunden Klimas, obwohl die Natur mit einer Bevölkerung von 7.8 Milliarden nicht mehr gerettet werden kann. Regierungen legen ganze Wirtschaftszweige lahm und spalten Gesellschaften, weil sie ein halbwegs gefährliches Virus in ihrer Pan-ick zur Spanischen Grippe des 21. Jahrhunderts hochstilisieren. Gut informierte, regierungsnahe Kreise munkeln, dass die Wahrscheinlichkeit für den Einsatz von Atombomben heute grösser sei, als dies während dem kalten Krieg der Fall war.
Wenn dies keine Vorboten sind, welche dem Menschen die Erkenntnis bringen, dass sein Untergang nicht mehr allzu fern ist, dann ist ihm wahrlich nicht mehr zu helfen!
Ich bin sehr erstaunt, was für mächtige Energien im Zuge meines Versuches den Abyssos zu überqueren, in höllischer Weise entfesselt werden und vor allem auch darüber, dass dieser kollektive Wahnsinn sehr wahrscheinlich durch eine Fledermaus ausgelöst wurde. Als Mitglied des Ordo Vampyris kann ich das nur dahingehend deuten, das Choronzon (Dämon der Auflösung) wieder einmal aus seinem Schlaf erwacht ist und meinen Blick in den Abyssos mit einem Augenzwinkern erwidert.
«Das Licht der Erkenntnis leuchtet aus dem Vorhof der Hölle.»
Dante Alghieri
Erst war da auf der individuellen Ebene der überraschende Tod meiner Mutter, welcher mir durch seinen Zeitpunkt eine überwältigende Asynchronität offenbarte, und nicht viel später, mutmasslich von einer Fledermaus auf den Mensch übertragen, ein Virus das global eine panische Hysterie auslöst und dadurch nun die Weltwirtschaft an ihre Abgrund führt.
Ja, mag sein, dass sich dieses Virus schnell ausbreitet und die Mortalität etwas höher liegt als bei einer Influenza, wobei man nicht vergessen sollte, dass es in der Grippesaison 2017/2018 allein in Deutschland zu geschätzten 25’000 Todesopfern kam. Aktueller Stand heute, am 21.03.2020 (also zum Frühlingsäquinox) sprechen wir von ungefähr 13’000 Toten weltweit, die bis anhin an den Folgen von Covid-19 gestorben sind.
Mir ist auch klar, dass diese Zahlen sehr wahrscheinlich noch stark ansteigen werden und mir ist bewusst, welche Auswirkungen eine ungebremste Ausbreitung auf unser Gesundheitssystem haben könnte, aber die staatlichen Massnahmen, welche momentan wegen einer Fledermaus getroffen werden, finde ich weit jenseits von Gut und Böse. Wäre persönlich eher für den Weg der Herdenimmunität, also dafür, dass man die Risikogruppen eine gewisse Zeit auf freiwilliger Basis isoliert und dem Virus ansonsten freien Lauf lässt, aber dieser Gedankengang soll hier nicht viel Platz erhalten, denn um Systempolitik geht es mir in diesem Beitrag nicht.
Viel mehr möchte ich darauf eingehen, wie diese Krise über die WHO in den Medien dermassen aufgebauscht wird, dass unter unseren Regierungen ein regelrechter Kampf ausgebrochen ist, wer nun die restriktiveren Massnahmen ausspricht, respektive es schafft, die Grundrechte der Bevölkerung schneller und stärker einzuschränken. Was noch bis vor wenigen Wochen in der westlichen Welt fast undenkbar war, ist heute schon Standard: Gewerbe-, Versammlungs-, Religions- und Bewegungsfreiheit wurden innerhalb von nur wenigen Tagen einfach über Bord geworfen und nun spricht man zum Beispiel bei uns in der Schweiz schon darüber, ob man Menschenansammlungen mit Hilfe von Mobildaten identifizieren soll, um sie im Anschluss aufzulösen.
.: COR-VINA .I. VER-ONA :.
Kann es sein, dass man meine Grundrechte wegen eines so kleinen Problems[1], ohne konkrete Abwägung von Kosten und Nutzen, einfach der medialen Hysterie opfert und das Volk noch applaudiert? Will ich mir vorstellen, was passiert, wenn tatsächlich mal ein ernsthaftes Problem auf der Landkarte auftaucht? Für mich ist der Fall klar, dieses Ereignis führt mir vor Augen, dass mein Misstrauen gerade auch gegenüber den demokratischen Staaten mehr als nur gerechtfertigt ist und sie nicht mit der Wimper zucken, mir im Notfall all meine Rechte zu rauben. Diese Regierungen, welche es trotz riesigem Verwaltungsapparat noch nicht einmal schaffen, genügend Schutzmasken für eine Pandemie zu bunkern (kostet ja nun wirklich nichts), geschweige denn mit dem vielen Geld welches da reinfliesst, ein leistungsfähiges und effizientes Gesundheitssystem zu etablieren, das auf Pandemien vorbereitet ist, sind ohne zu zögern bereit, mir als Bürger sämtliche Rechte zu rauben.
Was da momentan wegen einer Fledermaus abgeht, steht in keinem vernünftigen Verhältnis zu all dem, was sonst noch so auf der Welt geschieht: Wenn pro Tag hunderte Menschen an geopolitischen Boykottmassnahmen[2] (z.B. über Jahrzehnte im Iran und Irak) und kriegerischem Treiben durch die Amerikaner und ihre Verbündeten sterben, sind das oft nur Randnotizen und wirklich kümmern tut es die wenigsten, aber wenn bei uns einige alte Leute sterben, welche eh schon an der Schwelle stehen, ist plötzlich kein Preis zu hoch, um das zu verhindern. Ich finde das überaus zynisch, wirtschaftlich gesehen auch sehr dumm, und wenn ich nicht bereits in mir ruhen würde, weil mir diese manipulativen Spielereien schon längstens bewusst sind und ich auch weiss, dass sich die Menschheit in diesem Jahrhundert auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung befindet und der Weg von da aus nur noch nach unten führt, bekäme ich direkt Angst vor dem Verstand der Masse.
“Then I saw that there was a way to hell, even from the gates of heaven.”
John Bunyan
Nun, de facto sieht es für mich so aus, dass das Individuum vor allem eines aus dem Flügelschlag der Fledermaus lernen kann: Durch unsere invasive Bevölkerung des Planeten wird es in Zukunft noch viel mehr zu kritischen Ereignissen auf der Erde kommen, wobei ich hier nicht nur an Pandemien denke, sondern auch an andere Naturkatastrophen, umfassende Kriegstreibereien, Massenwanderungen, Bürgerkriege und nukleare Bedrohungen. Wenn ihr jedoch trotz all der Gefahren, welche unser labiles, soziokulturelles System ständig umkreisen und in jedem Augenblick drohen, es aus dem Gleichgewicht zu bringen, eure individuelle Freiheit bewahren wollt, dann setzt kein Vertrauen in den Staat und organisiert euch selbst!
Gezeichnet von Nosferatu:
Mitglied des Ordo Vampyris
[1] Nur so als Erinnerung: Die spanische Grippe forderte zwischen 25 bis 50 Millionen meist junge Todesopfer und grassierte zu einer Zeit, als die Erdbevölkerung gerade einmal 2 Milliarden Menschen umfasste.
[2] Man erinnere sich zum Beispiel daran, dass allein im Irak durch die Sanktionen zwischen 1990 bis 2000 mehr als 500’000 Kinder starben. Frau Albright meinte dazu lediglich lapidar: Das ist es wert gewesen!
Nach einer längeren Blog-Pause, ich musste einige andere Projekte vorantreiben, werde ich mich nun wieder vermehrt mit neuen Artikeln zu Wort melden, wobei ich den Anfang einem Thema widmen will, dessen Sprengkraft ich bereits vor über einem Jahr erwähnte: Krieg im IRAN!
Es war einmal ein grosses Land, welches einen enormen Bedarf an Erdölressourcen aufwies und deshalb ständig Ausschau nach neuen Quellen hielt, welche man sich erschliessen kann. Unter anderem wurde es in einem Land am persischen Golf fündig, welches sich gerade erst aus den Fängen einer, sich damals im Niedergang befindlichen, Kolonialmacht befreit hatte und dafür einen sehr hohen Preis in Kauf nahm. Doof nur war, der dortige Premierminister Mossadegh zeigte kein Interesse daran, die Schätze seines Landes für einen Apfel und ein Butterbrot an das Imperium abzutreten.
Nicht weiter schlimm, denn für so kleine Probleme hat man schliesslich das CIA. Gemeinsam mit der alten Kolonialmacht, die hatte ja schliesslich auch noch eine Rechnung mit dem Iran offen, startete man schliesslich die Operation AJAX, um den ungeliebten, aber notabene demokratisch gewählten, Premierminister abzusetzen. Dies gelang nicht ohne Umschweife, aber die schmutzigen Machenschaften der Geheimdienste führten dazu, dass das Land von einem, dem Imperium freundlich gesinnten, Schah regiert wurde.
Mit der Zeit wurde natürlich offensichtlich, man erinnere sich zum Beispiel an die kleine Wüstenparty des Schahs, dass das Volk vom Imperium in die Irre geführt wurde und man sie durch diesen Schritt um die eigenen Pfründen brachte.
Diese Einmischung in innerstaatliche Angelegenheiten wollte sich das Volk jedoch nicht bieten lassen und so gewannen im Endeffekt, durch die «Islamische Revolution», die rückwärtsgerichteten Kräfte die Oberhand und stürzten den sehr auf den eigenen Gewinn bedachten Schah. Im Lichte dieser Entwicklung ist es sicher nicht verkehrt, deutlich zu erwähnen, dass das Imperium durch seine politischen Ränkespiele einen sehr grossen Anteil daran trägt, dass im Iran sämtliche liberalen und säkularen Entwicklungen mit einem Handstreich vom Tisch gewischt wurden.
Auf jeden Fall finde ich es sehr bedenklich, wenn man zuerst eine Region komplett destabilisiert und dann die Geiselhaft einiger Diplomaten, welche nun mal Teil dieses Komplottes gegen das iranische Volk waren, zum Anlass nimmt, um ein Land mit Sanktionen zu überziehen, welche die Bevölkerung bis heute in ein schier unermessliches Elend führten.
Ich mutmasse einfach mal, dass der Plan dahinter war, den Iran in die Knie zu zwingen, damit er wieder lukrative Ölverträge mit dem Imperium abschliesst, nur ging dieser Schuss gewaltig in die Hose und man kann es dem Iran in meinen Augen nicht verübeln, dass er sich nicht zu einem Bückling zwingen liess, sondern nach Wegen und Möglichkeiten suchte, um sich gegen den amerikanischen Imperialismus zu wehren.
Von der westlichen Welt betrogen und im Stich gelassen, erwuchs dem Land die einzig stringente Idee, welche eine einigermassen sichere Garantie versprach, um sich vor Angriffen und Einmischungen der imperialen Macht zu schützen. Dem Iran wurde bewusst, dass ein effektiver Schutz einzig und allein durch Kernwaffen sichergestellt werden kann und so begann sich das Land vertieft für nukleare Waffentechnologien zu interessieren, auch wenn es den geplanten Bau von Atomwaffen in der Öffentlichkeit lange verleugnete. Die Ironie des Schicksals lässt auch hier grüssen, denn im Endeffekt beruht das Atomwaffenprogramm des Irans zu einem grossen Teil auf den Grundlagen des «Atoms for Peace-Programms», in dessen Zug der US-Präsident Eisenhower der Universität Teheran 1959 ein Forschungsreaktor schenkte, um dem Land den Zugang zur Atomenergie zu ermöglichen.
Nach einer langen Eiszeit taute dann das Verhältnis des Irans gegenüber Amerika und seinen Vasallen unter Barack Obama, welchen ich deswegen noch lange nicht zum Heiligen verklären möchten, ein wenig auf und es schien fast so, als ob man wieder vertieft miteinander ins Gespräch kommt. Diese schriftlich festgehaltene Annäherung, welche eigentlich – nur nicht bei den amerikanischen Konservativen und einigen anderen Idioten – weltweit auf grosse Zustimmung stiess und zumindest half das Problem zu entschärfen, war dem weissen Haus unter Donald Trump nicht einmal das Papier wert, auf welchem die Vereinbarung festgehalten wurde.
Einmal mehr zeigte sich das Imperium wortbrüchig und überzog das Land mit neuen, verschärften Sanktionen, wodurch die Macht der geistlichen Führung und der Revolutionsgarden für die nächsten Jahre zementiert wurde, weil nun auch dem allerletzten Einwohner im Iran klargeworden sein dürfte, dass man den Amerikanern auf keinen Fall vertrauen darf.
Ich sehe diesen feindlichen Akt der USA eindeutig als ersten Schritt an, dessen Ziel es sein soll, den Iran in einen Krieg zu führen. Da es für diesen Plan aktuell weder in der westlichen Öffentlichkeit, noch unter den befreundeten Staaten eine Mehrheit gibt, ist man nun mit einer riesigen Medienkampagne daran, die Welt von der angeblichen Notwendigkeit dieses Krieges zu überzeugen.
Man provoziert den Iran mit gezielten Nadelstichen (riesige Truppenaufzügen, intensivierte Spionagetätigkeiten und neu auch mit der Beschlagnahmung von iranischem Eigentum) und falls dann irgendwelche Kräfte im Iran sich dagegen wehren, zeigt man öffentlichkeitswirksam mit dem Zeigefinger auf den Iran und unterstellt ihm Bösartigkeit. Diese Intrigen gehen sogar soweit, dass der US-Aussenminister Pompeo versuchte einen irrsinnigen Zusammenhang der iranischen Regierung zum Terrornetzwerk al-Qaida zu konstruieren und ob die tollen Satellitenaufnahmen der angeblichen Minenentfernung durch die Revolutionsgarden von einem beschädigten Öltanker tatsächlich der Wahrheit entsprechen, wage ich doch auch sehr stark zu bezweifeln, denn schon zu oft haben sich solche mutmasslichen Beweise im Nachhinein, als es schon zu spät war, als Fake herausgestellt.
Bis anhin reichten die doppelzüngigen Bestrebungen des Imperiums jedoch noch nicht aus, um einen allfälligen Krieg genügend zu legitimieren, aber ich bin mir sicher, dass es dem Imperium schon sehr bald gelingen wird, auch dieses Feuer zu entfachen, respektive diesen Drachen zu küssen, damit er wild um sich speit. Für mich ist ein potenzieller Krieg im Iran folglich nicht mehr nur eine Möglichkeit, sondern schon eine absehbare Gewissheit, die Frage ist eigentlich nur noch, wann der Militärschlag gegen den Iran beginnen wird.
Kein sehr angenehmer Gedanke, aber auf der anderen Seite bin ich mir sicher, dass diese Auseinandersetzung den Niedergang des überaus arroganten Imperiums beschleunigt und am Ende wohl China als lachender Dritter davon profitieren wird, falls diese Auseinandersetzung nicht sogar die – früher oder später unausweichliche – Auslöschung des grössten Parasiten auf dieser Welt nach sich ziehen wird.
Wer heute noch das Gefühl hat, die Familie Rothschild verfüge über die Macht und den Einfluss, um die globale Politik zu bestimmen, verfällt definitiv einer Verschwörungstheorie, welche nur von der Realität ablenkt. Wer die wirklich Mächtigen sucht, hält sich besser an die grossen, globalen Konzerne, welche sich zum Beispiel in den IT- und Bankenbrache geformt haben, oder noch besser – was jedoch zur eigenen Verwunderung eher unbekannt ist – an die vier grossen Wirtschaftsprüfer!
Ich diskutierte gestern mit einem flüchtigen Bekannten, welcher mir von der unglaublichen Macht und dem riesigen Einfluss der Familie Rothschild erzählte. Er untermauerte das Ganze auch noch mit einem reisserischen Artikel, welcher von einem Vermögen von 2 Billionen ausging und dazu einige Besitztümer der Familie anführte, die insgesamt jedoch noch nicht einmal die Grenze von 100 Millionen sprengen dürften, aber schön kann man die jungen Menschen mit dem Bild eines netten Schlosses noch so leicht beeinflussen.
Ja, die Personen mit dem Namen Rothschild waren einmal ein sehr reicher und einflussreicher Familienclan, welcher über die Macht verfügte, die Weltpolitik nach ihrem Gutdünken zu beeinflussen, nur sind diese Zeiten schon längst vorüber und das was davon noch existiert, ist nicht mehr als ein sehr schwacher Schatten dessen, was es einmal war. Klar verfügen sie, in unterschiedliche Rothschild-Familienzweige aufgespalten, immer noch über die britisch-französische Holding für ihre Bankgeschäfte, eine Privatbank in der Schweiz und das Beteiligungsvehikel RIT Capital Partners, sowie großartige Weingüter und viel mehr, aber über den Daumen gepeilt dürfte das Ganze insgesamt nicht wesentlich mehr als fünf Milliarden Dollar an Wert besitzen. Für mich zwar immer noch ein schönes Trinkgeld, aber schon nur im Vergleich zu den reichsten Privatpersonen, z.B. dem Jeff mit seinen rund 150 Milliarden USD, eine doch eher bescheidene Summe. Gut, nun kann man natürlich argumentieren, dass ihre wahre Macht und ihr grosser Einfluss in den verwalteten Vermögen liegen, nur scheinen mir diese läppischen Milliarden relativ lächerlich, wenn man bedenkt, dass BlackRock Inc. im Jahre 2017 rund 6’288’000’000’000’000 USD verwaltete.
Von mir aus scheint der Fall also relativ klar zu sein, wer es heute der Familie Rothschild noch zutraut, dass sie in der obersten Liga spielt und wirklich die globale Politik bestimmen kann, liest gerne Verschwörungstheorien und schafft es noch nicht einmal im Ansatz, die real existierenden Machtverhältnisse einzuschätzen. Lasse mich jedoch auch gerne korrigieren, wenn jemand konkrete Fakten hat, welche durch halbwegs seriöse Quellen untermauert sind, darf sie mir gerne zuspielen.
Wie jedoch komme ich nun zur Aussage, dass man sich diesbezüglich besser mal die Branche der grossen vier Wirtschaftsprüfer ansehen sollte, wenn man der wirklichen Macht und dem grossen Einfluss auf die Spur kommen will? Dies ist eigentlich relativ klar, denn inzwischen existieren in der westlichen Hemisphäre wohl nicht mehr viele grössere Firmen, die ihre Buchhaltung nicht von einer dieser vier Gesellschaften prüfen lassen und selbst die Staaten müssen wegen fehlendem Knowhow ständig auf sie zurückgreifen. PwC, E&Y, KPMG und Deloitte verfügen mit ihrem Oligopol und durch ihre Tätigkeit als Wirtschaftsprüfer also über sämtliche wichtige Informationen, welche die Wirtschaft betreffen, was sie zu unentbehrlichen Mitspielern in der Welt des grossen Geldes macht.
Wäre die Geschichte hier schon zu Ende, könnte man noch sagen, dass sie zwar über ein grosses Wissen verfügen, aber ja nur schauen, dass die Rechnungslegungen der Firmen korrekt ausgeführt werden, nur geht ihr Einfluss noch wesentlich weiter, was vor allem zwei Umständen geschuldet ist:
Zum einen sind genau diese Gesellschaften, welche die Bücher prüfen, zusätzlich auch noch intensiv im Beratungsgeschäft tätig, wo sie sowohl die Staaten, bis hin zu konkreten Gesetzgebungen, wie auch praktisch alle grossen Firmen mit ihrem Wissen und ihren Interessen beglücken. Diese Berater sind also zu einem nicht unwesentlichen Teil daran beteiligt, wie die Staaten ihre Gesetze ausformulieren, verkaufen den Firmen und Konzernen danach ihr Wissen darüber, wie man am besten auf legalem Weg die Steuern umgeht und unterschreiben am Schluss noch die Korrektheit ihrer eigenen Optimierungsvorschläge. Kein Wunder also, dass ihre Namen eigentlich in jedem enthüllten Finanzskandal der letzten Jahre auch auftauchten, selbst wenn sie es meistens vorzüglich schaffen, sich an der Seitenlinie aufzuhalten, ohne allzu gross ins Kreuzfeuer zu geraten. Es gibt zwar ab und an mal eines auf die Finger, aber natürlich niemals in einem Ausmass welches sie wirklich so empfindlich trifft, dass sie ihr Geschäftsmodell überdenken müssten. Die Firmen und Staaten sind schon viel zu stark von ihnen abhängig, als dass sie es sich noch erlauben könnten, die Wirtschaftsprüfer ernsthaft anzugehen.
Diese Abhängigkeit wird natürlich durch den Umstand, dass
sich praktisch in jedem namhaften Betrieb, gerade auch in Schlüsselbranchen wie
der Finanzwelt, und auch in staatlichen Organisationen, ein Heer an
Entscheidungsträgern eingenistet hat, welche sich ihre Sporen in einer diesen
Wirtschaftsprüfergesellschaften abverdienten. Suchen sie sich ein zufälliges,
westliches Unternehmen aus, welches über eine gewisse Grösse verfügt und
international tätig ist und ich helfe mit ihnen wetten, dass sie dort sowohl in
der Geschäftsleitung, wie auch im Verwaltungsrat mindestens eine Person finden
werden, welche früher einmal für eine dieser Firmen gearbeitet hat. Die
komplette Wirtschaftselite ist folglich mit Personen aus dem Dunstfeld der
Wirtschaftsprüfer durchsetzt, wozu ich eigentlich nur noch folgendes zu sagen
habe: «Honi soit qui mal y pense!»
Nun gut, mir geht es in diesem Artikel nicht darum, ein Bashing gegen die Wirtschaftsprüfer vorzunehmen, ich bin schliesslich ebenfalls kein Anhänger der staatlich organisierten Schutzgelderpressung, aber wer heute noch immer daran glaubt, dass die ach so böse Familie Rothschild die Welt regiert, sollte besser einmal die Augen öffnen und sich die vier grossen Wirtschaftsprüfer ansehen, um zu erkennen, wer wirklich über Macht und Einfluss verfügt. Ich werde es diesen Gesellschaften aber auch nicht verübeln, schliesslich lässt man sie ja gewähren, nur was für mich als Quintessenz dabei herauskommt ist: «Jeder Staat, welcher auch nur im Ansatz eine Geschäftsbeziehung zu einer dieser Organisationen pflegt, sich also von ihnen auf der Nase herumtanzen lässt, verliert in meinen Augen jegliche Glaubhaftigkeit, dass ihm an meinem Wohl gelegen sei. Ein solches Gebilde verliert bei mir jegliche – eh schon aus anderen Gründen nicht vorhandene – Legitimität, mir auch nur im Ansatz irgendwelche Vorschriften zu machen!»
So langsam kommt Leben in meine Liegenschaft, welche ich in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren zur Abtei Thelema 3.0 umbauen will. Begann letzte Woche mit dem Ausbau des kleinen Tempels, soll schlussendlich insgesamt drei verschiedene geben, wobei dies mit Abstand der kleinste Raum okkulter Lebenskunst sein wird. Also ein gutes Übungsobjekt, um erste Erfahrungen für die grossen Baustellen zu sammeln, wobei ich für diese auch auf professionelle Hilfe zurückgreifen werde, aber alles was wir selbst machen können, gibt uns natürlich Luft zur Finanzierung der übrigen Ausbauten.
Tempelbau Tag 1
Begann heute mit der Renovation des kleinen Tempels, wobei es erst einmal ans Ausräumen ging. Gab viel zu Entsorgen und Verlagern, kam damit aber schneller voran, als ursprünglich eigentlich gedacht.
Fing dann sogar noch an, einen kleinen Überstand an einer Wand abzutragen, was eigentlich mit einem Abbauhammer von Hilti geschehen sollte, nur leider verweigerte dieser seinen Dienst und so musste ich mit Hammer und Meissel arbeiten. Wäre eine Sache von vielleicht einer knappen Stunde gewesen, so bin ich mich nun ordentlich von Hand am abrackern. Der grösste Teil ist inzwischen zum Glück jedoch schon weg, die Knochen und Muskeln schmerzen dafür ein wenig, aber so muss ich morgen nur noch ein kleines Stück des Mauerwerkes entfernen. Was will ein ausgestandener Mann (sich leicht räuspert) schon mit so Männerspielzeug, richtige Knochenarbeit ist immer noch viel befriedigender und so fliesst schon am ersten Tag mächtig Energie in den Tempelbau.
Tempelbau Tag 2
Am zweiten Tag des Tempelbaus entfernte ich als erstes noch das übrig gebliebene Stück des Wandvorstandes, was noch einmal ein Kraftakt darstellte, aber nun ist das Ding endgültig draussen.
Nutzte anschliessend die verbliebenen Kanthölzer des Gestelles, welches sich früher in diesem Raum befand, um eine Lattenkonstruktion zur Abdämmung des Mauerwerkes auf der linken Seite zu erhalten. Schraubte sie fix an die Wand, halten sehr gut, damit ich morgen mit dem Ausstopfen beginnen kann.
Zum Abschluss des Tages räumte ich dann noch auf, wischte den Dreck ein wenig aus dem Raum und spachtelte an der Decke die übelsten Löcher zu. Letzteres wird zwar nicht alle Unebenheiten der Decke kaschieren, die verwendeten Platten weisen nun mal gewisse Unebenheiten auf, aber das werde ich nun so lassen, sonst wird die Baustelle eine nie endende Story und ich habe ja noch anderes vor.
Gilt für die Wände übrigens in einem kleineren Umfang auch, aber da am Schluss eh alles schwarz gestrichen wird und man den Tempel nur durch Kerzenschein erleuchtet, kann ich mit diesen kleinen Mängeln gut leben.
Sowohl aus theoretischen, wie auch praktischen Gründen bin ich heute überdies zum Schluss gekommen, dass der Raum nicht mit Beamer, Leinwand und Soundsystem ausgestattet wird, sondern lediglich ein Grossbildfernseher an die hintere Wand gehängt wird. Die Idee mit Beamer und Leinwand rührte daher, dass man den Platz an der Wand ebenfalls benötigt, um bei gewissen Ritualen die dazugehörigen Insignien aufzuhängen, aber die kann man ja geradesogut auch durch den Bildschirm einblenden. Wir leben ja schliesslich im 21. Jahrhundert, da darf man alte Angelegenheiten ruhig ein wenig an die neue Zeit anpassen, wenn der Sinn und Zweck dahinter nicht verloren geht.
Tempelbau Tag 3
Der Morgen stand im Zeichen eines Grosseinkaufes, musste mir etliche Materialien für den Tempelbau besorgen. Nahm drei Stunden in Anspruch, dafür kann ich nun an mehreren Fronten weiterarbeiten.
Dies führte am Abend dazu, dass ich einiges angefangen, aber nichts wirklich beendet habe. Verlegte zum Beispiel eine provisorische Elektroinstallation, begann mit der Dämmung der linken Wand, installierte drei Hauptträger für die Zwischenwand und wollte noch den ersten Anstrich der Decke vornehmen.
Leider stellte sich bei Streichen der Decke heraus, dass mein vorhandenes Werkzeug zur Verarbeitung der schwarzen Farbe nicht geeignet ist, was mich – als dann auch noch mein Handgelenk schmerzte – dazu veranlasste, das Vorhaben auf halber Strecke abzubrechen.
Tempelbau Tag 4
Auf der Baustelle war heute Dämmmatten-Tetris angesagt, was mir grossen Spass bereitete. Das Anschrauben der Holzverkleidung eher weniger, aber die Zwischenräume mit der Steinwolle zu füllen, kann man durchaus als meditative und entspannende Tätigkeit betrachten.
Wurde leider nicht ganz fertig mit der Wandverkleidung, aber das spielt keine wirklich grosse Rolle, denn der ursprüngliche Zeitplan ist ja, dass der Tempelbau spätestens Ende 2019 fertig ist. Mit dem nun getätigten Kraftakt befinde ich mich gut auf Kurs, auch wenn ich mich ihm nach dieser Woche nicht mehr so intensiv widmen kann.
Kurz vor dem Feierabend geschah noch ein Unglück, respektive fiel mir die etwa fünf Kilo schwere Abschlussplatte des hinteren Raumes, aus ungefähr einem Meter Höhe, auf den grossen Zehen des linken Fusses. War überaus schmerzhaft, konnte mir ein Aufschrei nur mit grosser Mühe verkneifen, gab mir schlussendlich aber keine Blösse. Die Schmerzen besserten sich danach auch wieder, aber wirklich ansehen mochte ich mir das Unglück noch nicht, das tat ich erst kurz vor dem zu Bette gehen, wo es noch nicht einen sehr schlimmen Eindruck bei mir hinterliess, auch wenn ich mich mit Sicherheit vom Nagel verabschieden darf.
Tempelbau Tag 5
Während der Nacht schmerzte mein Unglück immer mehr und raubte mir dadurch den Schlaf. Konnte erst gegen 07.00 Uhr noch rund zwei Stunden kurz einnicken, ansonsten war ich im Geiste die ganze Nacht hinüber mit dem Zeh beschäftigt. Nach der kurzen Schlafphase waren dafür auch die Schmerzen wesentlich weniger stark.
War aber trotzdem noch kein Zustand, um die Baustelle ernsthaft voranzutreiben. Werkelte am Nachmittag zwar noch ein wenig herum, schaffte es zu meiner Verwunderung ohne allzu grosse Leiden in den Turnschuh, aber wirklich viel ging dann auch nicht mehr. Wollte noch die Elektroinstallation fertig machen, nervte mich aber dermassen ab dem vollgestopften Gewusel in unserem alten Verteilerkasten, dass ich kurzerhand beschloss, ihn erst auszutauschen, bevor ich die restliche Verdrahtung vornehme.
Alles in allem kann ich nun zum Abschluss dieser Woche sagen, dass ein erster grosser Schritt des Tempelbaues erfolgt ist, aber das auch noch viel Arbeit vor mir, respektive uns liegen wird. Bin froh ist der Anfang gemacht und so ist es eigentlich inzwischen nur noch ein Abarbeiten meiner Idee, bis der Raum in jenem Zustand ist, in dem ich ihn sehen will. Werde sie hier sicher von Zeit zu Zeit auf dem laufenden halten, wie der Fortschritt aussieht, auch wenn das Projekt, wie bereits angekündigt, nun nicht mehr die höchste Priorität geniessen kann. Aber wie sagt man doch so schön: «Gut Ding will Weile haben!»
Wollten am 01.08.2018 ja ursprünglich eigentlich sowohl den Verein, wie auch die sexualmagische Loge für den «Temple of Pleasure and Pain» gründen, nur bekamen dann zwei Personen, welche für die Schwarzlichteinbringung im «S – .O.T.O. – M» vorgesehen waren, kurzfristig kalte Füsse. Nicht weiter tragisch, diesbezüglich vertrauen wir voll auf das Schicksal und warten gerne darauf, dass wir die richtigen Personen dazu finden, dafür haben wir durch die Vereinsgründung jetzt wenigstens die passende, juristische Form für den «Temple of Pleasure and Pain», was das Fundament definitiv ein Stück solider macht. Mehr dazu finden sie hier -> https://saturn-alien.com/wordpress/eid-genossenschaft/
Begaben uns heute, am 22.06.2018, zum einen weil ich das Buch – auch wenn es zum Genere der Unterhaltungsliteratur gehört – relativ gelungen fand, aber vor allem auch, weil die Tour über spannende Stationen führt, auf eine Stadtführung, welche unter dem Motto des Buches: «Illuminati» von Dan Brown stand.
Ausgangspunkt der Führung war die berühmte Piazza, wo sich die Kirche Santa Maria del Popolo befindet, in welcher der erste Kardinal des Konklaves im Roman ermordet wurde. Bekamen da unter anderem auf eine überaus witzige und charmante Weise sehr spannende Informationen zum Dämonenloch, aber auch zur Figur «Habakuk und der Engel» von Bernini, welche Robert Langdon im Buch den Weg, wie ihn die Illuminati als Einweihungspfad konzipierten, zum nächsten Tatort weist.
Stiegen anschliessend in einen Bus und fuhren zum Vatikan, wo wir uns den nächsten Tatort auf dem St. Petersplatz vor Augen führten.
Waren tief beeindruckt von dem weltbekannten Ort, verbrachten dort jedoch nur eine relativ kurze Zeit, was uns aber nicht weiter stören sollte, denn der Vatikan stand bei uns eh in einer etwas ausgedehnteren Form am nächsten Tag auch noch einmal auf dem Programm. War also nett, über den berühmtesten Platz der Katholiken einen ersten Eindruck des territorial kleinsten Staates der Welt zu erhaschen, respektive sich Appetit auf mehr zu verschaffen, doch die eigentliche Inspektion stand noch bevor.
Fuhren danach mit dem Bus weiter zum nächsten Schauplatz, wo im Buch «Illuminati» der dritte Kardinal im Zeichen des Feuers ermordet wurde. Erfuhren auf dem Weg dorthin einige spannende Details zur Teresa von Ávila, inklusive einer kurzen Vorlesung aus ihrem Buch des Lebens, welche die Kirche wohl ein wenig anders auslegt, als wir dies tun, auch wenn der Text und die lüsterne Skulptur von Bernini in der verzaubernden Barockkirche Santa Maria della Vittoria eigentlich eine sehr klare Sprache sprechen:
«Einen Engel sah ich neben mir, an meiner linken Seite, und zwar in leiblicher Gestalt. Er war nicht groß, eher klein, sehr schön und mit einem leuchtenden Antlitz. In seiner Hand sah ich einen langen goldenen Pfeil, und an der Spitze dieses Eisens schien ein wenig Feuer zu züngeln. Mir war, als stieße er es mir einige Male ins Herz und als würde es mir bis in die Eingeweide vordringen.
Als der Engel den Pfeil herauszog, dachte ich, er zöge auch mein Innerstes heraus und ließe mich ganz entflammt mit einer großen Liebe zu Gott zurück. Der Schmerz war so scharf, dass ich mehrmals ein Stöhnen ausstieß; und so überwältigend war die Süße, die jener scharfe Schmerz hervorrief, dass man sie nie wieder verlieren möchte. Es ist dies kein leiblicher, sondern ein geistiger Schmerz, auch wenn der Leib Anteil daran hat, und sogar ziemlich viel.»
——
Im Anschluss führt uns das Buch «Illuminati» dann zum Fontana dei Quattro Fiumi, welcher im Roman als Zeichen für das Element Wasser diente, also dorthin, wo der vierte Kardinal ertränkt wurde.
Von da aus war es dann nur noch ein Katzensprung zum krönenden Höhepunkt der Führung, welche uns in die Engelsburg führte, die wir relativ intensiv betrachteten. Wusste ich sehr zu schätzen, denn schliesslich buchte ich diese Tour nicht zuletzt auch darum, um mir diese faszinierende Festung anzuschauen.
Nun losgelöst vom Roman «Illuminati» und der damit zusammenhängenden Führung, liefen wir zurück zur Piazza del Popolo, wobei wir uns auf dem Weg dorthin noch einige überaus verzückende Dinge ansahen. Besuchten unter anderem das beeindruckende Pantheon, den Trevi-Brunnen und natürlich auch die Spanische Treppe.
Als wir schliesslich zurück im Hotel waren, las ich die aktuellen Nachrichten und stolperte dabei über ein Video, in dem zu sehen war, wie der Papst in Genf fast umgefallen wäre. Nur mit viel Glück und grosser Mühe konnte ihn einer seiner Lakaien noch auffangen, sonst wäre er wohl ziemlich übel auf den improvisierten Altar geknallt.
Fand diese Synchronizität sehr amüsant, während wir also der Spur zur Antimaterie auf dem St. Petersplatz nachjagten, welche im Buch «Illuminati» aus dem Cern in Genf entwendet wurde, stürzt der Papst in dieser Stadt fast zeitgleich auf den Altar. Das Universum fördert ab und an wahrlich lustige Begebenheiten zu Tage, was wir sogleich mit einem ausgedehnten Abendessen, inklusive gutem Wein und einem leckeren Limoncello feiern mussten.
Las gerade die Biographie über Sergius Golowin, welche einer seiner Söhne im Jahre 2015 publizierte, und war vom tiefgründigen Ansatz sehr überrascht, natürlich aber auch angetan. Es war ein Hochgenuss dieses Werk zu lesen und obwohl ich mich bereits relativ intensiv mit dem Mythen- und Märchenerforscher auseinandergesetzt habe, offenbarte sie mir dennoch etliche Facetten, welche mir bis anhin noch nicht dermassen detailreich vertraut waren.
Sergius Golowin gehört zu jenem kleinen Kreis an Menschen, welche ich sehr gerne einmal persönlich kennengelernt hätte, dies jedoch irgendwie nie schaffte, auch wenn sein Geist in meinem Dasein immer wieder in Erscheinung trat und die Wahrscheinlichkeit durchaus gegeben war, dass ich ihm früher oder später einmal über den Weg laufe. Es sollte nicht sein, da mir das Universum jedoch postmortal, mit einem grossen Augenzwinkern, gleichwohl noch ein bewusstseinserweiterndes Andenken von ihm zustellte, ist auch diese unrealisierte Möglichkeit keine grossartige Tragödie, selbst wenn ich der Meinung bin, dass er eine der ganz grossen Seelen war. Dazu aber später mehr, denn die Geschichte beginnt früher.
Zum ersten Mal in Kontakt mit seinem Geist kam ich durch das legendäre Buch: «Die Welt des Tarot», welches er mit Walter Wegmüller zusammen entwarf. Im Gegensatz zu Sergius Golowin, lernte ich diesen etliche Jahre später auch persönlich kennen, wobei seine Erscheinung sehr sympathisch und angenehm auf mich wirkte.
Da ich mich zu dieser Zeit, mitten in der Adoleszenz, gerade in einer sehr schwierigen Phase befand und einer mächtigen Hybris verfallen war, verdichtete sich in mir die Idee, dass Sergius Golowin ein Eingeweihter sein musste, welcher mir eventuell helfen könnte, meine damalige Vision zu verwirklichen. Schrieb ihm daraufhin einen kurzen Brief, welcher wohl überaus wirr und verrückt klang, weshalb es aus heutiger Sicht auch kein Wunder ist, dass ich darauf nie eine Antwort erhielt.
Als ich etwas später noch entdeckte, dass er ein guter Freund von HR Giger war und zahlreiche weitere Bücher von ihm las, erweckte er mein Interesse natürlich noch mehr und als mir schliesslich eine Verkäuferin im legendären «Spacenik» erzählte, man treffe ihn oft in der Kneipe mit dem Namen «Drei Eidgenossen» in Bern an, besuchte ich diese auch zwei oder drei Mal, in der Hoffnung dort auf ihn zu treffen. Las in dieser Zeit ebenfalls den für mich sehr inspirierenden Roman «Luciferianum» von Simon-Noël Godenzi, wo es im Kapitel GOTOS zu einem magischen Treffen in dieser Kneipe kommt, welches sehr viel mit meiner eigenen Persönlichkeit zu schaffen hat, was die Hoffnung auf eine Begegnung noch nährte, aber leider gelang es mir auch da nicht, diese faszinierende Persönlichkeit zu treffen.
Lernte dann, durch meinen inzwischen verstorbenen Freund AKRON, den Alchemisten Urs Tremp im Gigeregg näher kennen, woraus sich eine sehr spezielle und tiefe Bekanntschaft formte. Da zu seinem Freundeskreis ebenfalls der Sergius Golowin gehörte, sprachen wir etliche Male darüber, diesen per Gelegenheit einmal zusammen zu besuchen, nur leider kam es dann nie dazu, weil er für uns alle ziemlich überraschend verstarb, was ich natürlich sehr bedauerte.
Als einige Zeit danach auch der Urs Tremp die Schwelle überschritt, welcher für mich eine genau so grosse Inspirationsquelle war, kam es zufälligerweise dazu, dass ich die Witwe von HR Giger – da mein Weg eh über Zürich führte – nach dessen Beerdigung mit meinem Fahrzeug in ihr Heim chauffierte.
Kamen auf der Fahrt irgendwie auf eine sehr spezielle, hermetische Essenz zu sprechen, wobei ich erwähnte, dass ich ihre Wirkungsweise bis zu diesem Zeitpunkt nicht kannte, sie jedoch bereits seit längerem einmal erforschen wollte. Dies führte dazu, dass sie mir bei der Ankunft in ihrem mystischen Reich zwei kleine Flakons mit dieser Essenz schenkte, die anscheinend aus dem Besitz von Sergius Golowin – nach seinem Tod – über seine zweite Frau Heidi in ihren Besitz kamen. Sie munkelte auch noch etwas darüber, was mir die Angelegenheit noch mystischer erscheinen liess, von dem ich jedoch bis heute nicht weiss, ob es auch wirklich den Tatsachen entspricht. Aber egal, ich empfand diese Synchronizität durchwegs verzaubernd und war völlig überrascht, was für Windungen das Universum manchmal nimmt und fühlte mich durch die postmortale Gabe dieser grossartigen Persönlichkeit sehr geehrt.
Lernte ihn also leider nie wirklich persönlich kennen, aber möchte ihm auf diesem Weg gleichwohl ein kleines Denkmal widmen und mich für sein überaus facettenreiches Werk bedanken, welches mich wohl bis zu meinem eigenen Abschied aus dieser Welt immer wieder inspirieren wird. Er war ein wahrlich grosser Denker und ein tiefgründiger Erforscher der Hermetik, wodurch er mir unzählige Sichtweisen eröffnete, zum Beispiel auf die Geschichte der freien Schweiz, welche mir ohne seine Arbeit definitiv verborgenen geblieben wären. Wenn sich also jemand ernsthaft mit Hexen, Hippies und Rosenkreuzern oder ähnlichem beschäftigen will, dem lege ich seine Werke eindringlich ans Herz.
Zum Einschlafen kam mir spontan ein Mantra in den Sinn, dessen Bedeutung ich noch immer nicht gänzlich erfassen kann, aber das viel Sprengstoff enthält und sehr aktuell ist:
URAN IRAN URIN
URAN IRAN URIN
URAN als ein chemisches Element, welches sich durch Transmutation auf magische Weise in Blei verwandelt und das saturnisch-uranische Wassermannzeitalter beherrscht, in dem es der Menschheit durch die Entdeckung der Radioaktivität völlig neue technologische Möglichkeiten verschaffte. Dies führte im Endeffekt sogar dazu, dass der Mensch nun zum ersten Mal in seiner verhältnismässig langen Geschichte in die Lage versetzt wurde, um seine gesamte eigene Existenzgrundlage auf einen Schlag selbst zu zerstören. Zudem sind seine grünen Strahlen für unsere Augen nur durch Schwarzlicht wahrnehmbar.
IRAN als der zentrale Punkt, an dem sich unter Umständen die Weltgeschichte entscheidet, weil er zum Spielball der grossen Mächte wurde. Auf der einen Seite stehen die Chinesen mit den Russen und auf der anderen die Amerikaner mit den Israelis. Das explosive Gemisch, welches sich da in den letzten Jahrzehnten bildete, benötigt eigentlich nur noch einen Funken, um sich als Flächenbrand zu manifestieren. Die subversive Politik, welche mit diesem Land betrieben wird, könnte der Menschheit definitiv noch viel mehr Tod und Zerstörung bringen, als sie es bis anhin eh schon tat.
URIN als der Träger des dunklen Lichtes und in seiner Eigenschaft als flüssiges Gold, welches die Zivilisation explodieren liess, weil es der Menschheit die Existenz von Phosphor enthüllte. Ohne diesen Stoff, der für jegliches Leben essentiell ist, wäre die intensive Bewirtschaftung unserer Böden, welche das extreme Wachstum der Erdbevölkerung im letzten Jahrhundert überhaupt erst zuliess, nie in einem solchen Ausmass möglich geworden, wie es heute praktiziert wird. Unsichtbar in unserem Körper existent, kann das Phosphor aus ihm ausgeschieden werden, um es danach in einem alchemischen Prozess selbstständig zum Strahlen zu bringen.
URAN IRAN URIN
URAN IRAN URIN
Nachtrag vom 05.06.18: Da beschäftigt man sich ein wenig mit einem Mantra und schon kann man in der Presse lesen, dass der Iran die Anzahl an Zentrifugen zur Urananreicherung wieder erhöhen will. Dient im Endeffekt – nebst der Energieerzeugung – wohl auch nur dazu, das schwarze, flüssige Gold des Landes zu verteidigen.
Nachtrag vom 04.01.2020: Inzwischen sinnieren schon namhafte Medien über den 3. Weltkrieg, welcher sich im Iran entzünden könnte. Vielen Dank für die Information, aber das erwähnte ich bereits im Mai 2018.
“Erleuchtung erlangt man durch das Erkennen der eigenen Dunkelheit.”
Carl Gustav Jung
Den ersten Eindruck vom sagenumwobenen, morphologischen Feld des AKRON erhielt ich durch eine Reportage im Schweizer Fernsehen. Bereits durch die Quintessenz des Daseins infiziert, besessen von meiner visionären Idee des „Opus Magnum“, bot mir diese aus dem Nichts auftauchende Erscheinung, urplötzlich weitere Seelennahrung um meine dahin strebende, utopische Vorstellungswelt beträchtlich zu erweitern und verfeinern.
Zum einen nutzte ich nun sein, mit Hajo Banzhaf verfasstes, Handbuch über den so genannten Crowley-Tarot, wodurch sich mir einige mysteriöse Rätsel aus dem Buch Thot[1] erhellten. Es förderte mein Verständnis für diese Arbeit massgeblich, denn auch wenn es vom magisch-künstlerischen Standpunkt aus betrachtet keine wirklich großen Erneuerungen brachte, war es auf der journalistischen Ebene brillant recherchiert.
Ein weiterer Aspekt seines Werkes, der mich auf der neurolinguistischen Ebene prägte wie sonst kaum ein Ding, war seine symbiotisch Verschmelzung mit dem Necrokosmos von HR Giger. Das Tarot der Unterwelt öffnete in mir ein Portal zu den tiefsten Abgründen meiner Seele, versorgte jene kleine, stets vom Tode bedrohte Flamme die „Das großen Tier“ in mir entfachte mit einer Unmenge an Sauerstoff, so dass daraus ein Inferno entstand, welches mich gänzlich verschlang.
Schier unzählige Stunden vertiefte ich mich des Nachts in dieses schier extraterristische Meisterwerk, verschlang ich die düsteren Zeilen dieser Lektüre und ergötzte ich mich an der gewaltigen Bilderwelt, welche ich als transzendenter Spiegel meiner Selbst erkannte. Es ist somit eines jener seltenen und überaus wertvollen Bücher, die einen direkten und unmittelbaren Zugriff auf mein Unbewusstes in sich verbargen, folglich eine Schrift die auf antizipatorische Weise in mir wirkte, um genau das zum Ausdruck zu bringen, was tief im Abgrund meiner Seele verborgen lag und mit brachialer Gewalt an die Oberfläche des Bewusstseins dringen wollte.
In meinem eigenen Schatten, der unendlichen Sehnsucht nach vollkommener Liebe und absoluter Kontrolle, kristallisierte sich im schwach schimmernden Licht der Dunkelheit ein Bild heraus, manifestierte sich eine konkrete Vorstellung des „Lapis exillis“ in meinem Geist, die von nun an mein gesamtes Dasein bestimmte. Jeder Atemzug, jedes zwinkern der Augen unterwarf ich dieser Idee, mein Wille konzentrierte sich bis und mit dem letzten Tropfen Blut auf diese eine, alles überstrahlende Vision.
Als ich dann vor Jahren, als scheuer und verwirrter Knabe, zum ersten Mal vor dem düster-romantischen Märchenschlösschen am Ruhberg stand, konnte ich mir noch nicht einmal im Geringsten vorstellen, was sich mir hinter seiner Eingangspforte auf der metaphysischen Ebene offenbart. Ziemlich aufgeregt, denn der Geist von AKRON beflügelte meine Phantasie ja bereits seit einiger Zeit und nährte meine Hybris, als dunkler Engel den Thron des Baphomet zu besteigen, betätigte ich nun den Klingelknopf um Einlass zu begehren.
Mein Wunsch wurde erhört und so kam ein zauberhaftes Hexenweib vor die Tür, um mich in Empfang zu nehmen und mir einen ersten, persönlichen Einblick in die phantastische, beinahe surreal anmutende Welt des C. F. Frey, respektive AKRON zu gewähren.
Nebst dem Umstand, dass mir an diesem Tag eine Welt eröffnete wurde die einen klischeehaften Kontrapunkt zur, mir damals so verhassten Gesellschaft setzte, fand ich dort zum ersten Mal einen Menschen der meinen Irrsinn nicht mit Ignoranz bestrafte, sondern mit väterlicher Liebe und einem rasiermesserscharfen, analytischen Geist sezierte um ihn zu relativieren.
Obwohl ich nicht einmal die Hälfe dessen verstand, was er mir in seiner ganz eigenen, die Struktur übergreifenden, sprachlichen Ausdrucksform – welche für Aussenstehende nur äussert schwierig nachzuvollziehen ist – versuchte zu vermitteln, suhlte ich mich zum ersten Mal in der Gewissheit, dass ich eine Person gefunden hatte, die über eine genügend grosse kognitive Auffassungsgabe verfügte, um meinen Individuationsprozess zu verstehen. Charles schaffte es damals mit seinem psychonautischen Hexenzirkel, dem Templum Baphomae, mir ein Gefühl der Geborgenheit in dieser, mir so befremdlich wirkenden, irdischen Sphäre zu vermitteln.
Meine Vision jedoch, mein Traum der sich durch sein Dasein weitere Bezugspunkte zur Realität ausschmückte, die sich unter anderem in jenem Magier mit den rot leuchtenden Augen manifestierten, welcher durch sein Ornat verborgen den Uräus-Stab vor seinem Körper trägt, um sich in der alchemistischen Hoch-Zeit als eselsköpfige Herrschergestalt neu zu gebären, behandelte er mit einer beharrlichen Schweigsamkeit. Auch ich sprach nicht darüber, sondern liess mein vom Wahn dominiertes Bild lediglich ab und an in einigen, an ihn gerichteten Schriftstücken klar und deutlich durchschimmern. Diese Sendeschreiben im dunklen Licht meiner Wesenheit, welche ein hilfloser Versuch waren um meine stark neurotisch geprägten Vorstellungen auf eine Ebene der Verbindlichkeit zu führen, waren aber wie bereits erwähnt, nie wirklich thematischer Gegenstand unserer Diskussionen und blieben darum stets vom nebulösen Schleier der Ungewissheit umgeben.
So verging für mich einige Zeit im Spannungsfeld zwischen inspirativer Nährung meines Schattens, in der heimlich jubilierenden Hoffnung als das anerkannt zu werden, was ich meinte zu sein, und der ständig wiederkehrenden und grausam ent-täuschenden Erkenntnis das mein „Opus Magnum“ auch in diesem Dunstkreis auf keine handfeste Unterstützung stiess. Im Unterbewussten riss mir dies Stück für Stück einen Teil meiner verträumten, utopischen Vorstellungswelt aus meinem Herz und in mir erwuchs daraus so langsam die bittere Einsicht, dass ich auch hier nicht das finden würde, wonach es meine Seele schon so lange dürstete. Als mir AKRON dann eines Tages, entgegen den üblichen Gepflogenheiten diese Thematik auszuklammern, vertraulich unter vier Augen mitteilte, dass meine Bestrebungen ein Ding der Unmöglichkeit seien, erschien mir in ihm das orphisch geprägte, metaphysische Bild von Chronos. Zum einen entmannte er in mir den Vater, welcher ihn unabhängig von den zeitlichen Geschehnissen her in seiner spielerischen Phantasie als Sohn adaptierte, zum anderen verschlag er sein, in den kausalen Verstrickungen gefangenes Kind.
Einige Zeit später flackerte im Zusammenhang mit einer Buchvernissage im Museum Baviera – wo sich das magisch-okkulte Triumvirat meiner phantastischen Wahrnehmung der Realität zum ersten und bis anhin letzten Mal begegnete – zwar noch einmal ein Funken der Hoffnung in mir auf, doch es stellte sich rasch heraus, dass es wieder einmal an der Zeit war, mich vollständig in die verlockende Stille der Einsamkeit zurück zu ziehen. Mein Geist war erneut in einen leeren Raum eingetaucht, verlor sich in der Nichtigkeit meiner absolutistischen Gedankenwelt, die sich ein weiteres Mal als Hirngespinst entpuppte.
Nun tauchte ich unbewusst in den alchemistischen Prozess des Solve et Coagula[2] ein, um mich erst einmal von meinen übersteigerten Erwartungen und kindlichen Träumereien zu lösen. Mein Weg führte mich in dieser Zeit zwar an manch einem Ort vorbei, doch alles was sich mir eröffnete, trug einen schalen Geschmack in sich, war von einem dichten, grauen Nebel umgeben, der mein einsames Herz nicht vermochte zu berühren. Meine Situation kam einer Verdammung gleich, denn auf der einen Seite vermisste ich die glücklichen und äußerst bereichernden Momente im Dunstkreis des großen Magierphilosophen sehr, aber auf der anderen wusste ich nur all zu gut, dass mir ein weiterer Kontakt mit diesem Hexenzirkel noch mehr Verletzungen bereitet hätte, respektive als Preis die Aufgabe meines Selbst forderte.
Einmal mehr suchte ich schützenden Halt in der dunklen Nacht, machte ich sie zu meinem Uterus, der mir die Geborgenheit verlieh, um mich auf meinen ureigensten Wesenskern zu konzentrieren. Als es mir dadurch gelang, die schier ewig währende Lethargie über die ohnmächtigen Erscheinungen dieser trostlosen Welt zu assimilieren, sie ihre Bestimmung über mein Sein begann zu verlieren, stieß ich urplötzlich und vollkommen überraschend auf eine alte, magisch-mystische Familienbande, die mir in meiner Abgeschiedenheit die notwendige Kraft spendete, um die Einsamkeit als Bereicherung zu erkennen und den einst eingeschlagenen Weg – nun gelöst von den emotionalen Bindungen – weiter zu verfolgen.
An diesem neuralgischen Punkt, an dem das Reich meiner Träume wieder einmal mit einer Feder der Maat[3] aufgewogen wurde, gelang es mir ein Fundament zu finden, um meine künstlerische Arbeit in konstruktive Bahnen zu lenken. Die Priesterschaft des Saturns betete mich in ein inspiratives Umfeld ein, welches meinen Willen von der Gier nach Ergebnissen löste, ohne ihn jedoch in seiner Quintessenz zu verändern.
Des Weiteren transformierte sich dort so langsam meine misanthropische Haltung, denn auch wenn mir jetzt die Masse der Menschen noch immer nicht sympathischer erschien als vorher, erkannte ich nun auf einmal die Wichtigkeit der zwischenmenschlichen Beziehungen, fand ich heraus, dass es durchaus eine Bereicherung ist, wenn man ein Umfeld hat für das es sich lohnt einzustehen, weil sie ebenfalls daran interessiert sind, sich nicht kampflos den ohnmächtigen Widrigkeiten dieser Erde hinzugeben, die Trennung von Subjekt und Objekt nicht als sakrosankt anerkennen.
Kurz und bündig, aus dem einst scheuen und verletzlichen Knaben erwuchs eine eigenständige Persönlichkeit, die sich nicht mehr nur mit Vorsätzen zufrieden gab, sondern die Kraft besaß, um ernsthaft und konstruktiv am eigenen Selbst zu arbeiten.
Den ersten flüchtigen Kontakt nach diesem unfreiwilligen Bruch, mittlerweile waren einige Jahre vergangen, nahm ich erst dann wieder mit ihm auf, als ich das Manuskript meines ersten Buchprojektes vollendete. Die erneute Annäherung erfolgte zwar nur zögerlich und mit der Wahrung einer gewissen Distanz, aber ich fühlte mich ihm gegenüber nun emanzipiert und mit dem Grund für mein damaliges Scheitern konnte ich jetzt endlich den inneren Frieden schliessen. Der einstige Schmerz hatte keinen Bestand mehr und verblasste in der Nichtigkeit der Dinge, löste sich im Ozean der Empfindungen auf.
Einen wirklich guten Draht – der mir einiges an Einsichten vermittelte und mich wieder begann in einem erheblichen Mass zu bereichern – fand ich jedoch erst wieder zu AKRON, als wir uns während den Recherchen für sein neues Buch, den Crowley Tarot Führer, in Verbindung setzten.
Nebst dem Umstand das mir seine Kritik – wobei ich hier unbedingt erwähnen muss, dass ich solche nur von äusserst wenigen Personen wirklich ernst nehme – für mein damals frisch erschienenes Erstlingswerk, mit dem ich selbst nur bedingt zufrieden bin, als sehr wichtig, soziologisch ermunternd und relativistisch gesehen fair erschien, häuften sich in der Rekonfiguration mit seinem Kraftfeld die Synchronizitäten meines eigenen Werkes. Es öffneten sich mir auf mannigfaltige Weise einige Türen und Tore, die für mich von bedeutender Wichtigkeit sind und mich voraussichtlich noch bis in die ewigen Jagdgründe hinein beschäftigen werden.
Erwähnt sei hier zum Beispiel der Nachlass von Albin Grau, dem Produzenten von Nosferatu – eine Symphonie des Grauens[4] und Mitbegründer der Fraternitas Saturni, denn auch wenn ich momentan noch nicht weiss, wie sich diese heikle Angelegenheit noch weiter entwickeln wird, war es mir schon eine überaus große Ehre, einige von seinen bis anhin für die Öffentlichkeit verschollenen Bilder im Original betrachten zu dürfen. Auf jeden Fall, auch wenn sich objektiv betrachtet diesbezüglich momentan nicht sehr viel tut, lasse ich mir noch ein Hintertürchen zur Abtei Thelema in Stein offen und denke, dass sich mit der Zeit das Schicksal fügen wird und ich diesen brillanten Schatz aus der Versenkung holen kann.
Ein weiterer, für mich sehr bedeutender Aspekt ist eine Person, die ich durch meinen Kontakt zu ihm schätzen und lieben gelernt habe. „Der Alchemist vom Säntis“, welcher in der direkten Nachfolge von Frater Albertus steht und den AKRON bereits seit Jahrzehnten mehr oder weniger intensiv begleitet, ist inzwischen fester Bestandteil meines Daseins geworden. Auch wenn wir beide von den Charakteren her zwei vollkommen unterschiedliche Personen sind, verbindet uns auf der metaphysischen Ebene ein enges Band der Vertrautheit, basiert unsere tiefe Verbundenheit meiner Ansicht nach auf einer schicksalhaften Begebenheit, deren weiterer Verlauf ich zum Zeitpunkt dieser Niederschrift noch nicht im Geringsten abschätzen kann.
Im Austausch mit Urs Tremp, dem oben erwähnten Alchemisten, wurde ich natürlich in die Lage versetzt, einige Aspekte aus dem Leben von Charles durch eine Perspektive zu betrachten, die weit in seine Vergangenheit zurückreicht und mir einiges vor die Augen führte, was mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht richtig bewusst war.
Gegensätzlich zu den bisherigen Wahrnehmungen aus meinem persönlichen Kontakt mit ihm, in denen er mir stets als väterlicher Freund mit grossem Herzen begegnet ist, kamen da auch Seiten von ihm zur Sprache, die mir den Schatten seiner Selbst vor die Augen führten. Bis anhin lenkte ich meine Aufmerksamkeit nie wirklich groß auf seine Unzulänglichkeiten, sondern beschäftigte ich mich viel mehr mit meinen eigenen Projektionen, aber nun erkannte ich auf einmal, dass auch er eine riesig große Bürde mit sich herumschleppt.
Er hat zwar ein überaus scharfes Auge um persönliche Befindlichkeiten zu erkennen und analysieren, ist zweifelsohne ein profunder Kenner der menschlichen Psyche, schaut man jedoch ein wenig näher hin, fällt einem auf, dass es ihm ab und zu an der nötigen Portion Empathie mangelt. Folgt ein Gegenüber welches in seinem Einflusskreis steht, nicht seinen Ratschlägen und seiner Meinung, bereitet ihm dies teilweise große Mühe und er kann es manchmal nur sehr schlecht akzeptieren, was logischerweise zu einem großen Konfliktpotenzial führt. Auch wenn er oft im Recht sein mag und sich sein Wesen diesbezüglich schon sehr stark besänftigt hat, wird es wohl seine Lebensaufgabe sein, den Menschen in seinem näheren Umfeld – für die er alle eine gewaltige Bereicherung darstellt – den benötigten Freiraum zu gewähren. Auch wenn mich dies selbst nur marginal betrifft, rate ich dem Charles lieber einmal einen Schritt hinter seine eigene Meinung zu stehen, als immer gleich mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, denn das schont die Nerven ungemein.
Die vorangehenden Zeilen sollen nun nicht als Vorwurf oder negative Bewertung seiner Person betrachtet werden, eher im Gegenteil, diese menschlichen Züge machen ihn, den grandiosen Denker und Philosophen, der überaus tief in die unendlichen Gefilde des Geistes eingedrungen ist, wieder etwas greifbarer, damit wir nie vergessen, dass auch er im Endeffekt nur ein Mensch ist der wie alle anderen, sowohl Stärken als auch Schwächen in sich verbirgt.
Somit schliesse ich nun diese kurze Abhandlung, in der ich meine Erfahrungen und Sichtweisen über den Geist des AKRONS darlegte, und gratuliere dir mein lieber Charles von Herzen zu deinem sechzigsten Geburtstag. An die Glückwünsche geknüpft ist ein grosser Dank für alles, was ich durch dich und dein Werk erfahren und lernen konnte, aber auch für den Umstand, dass ich dich auf so wundersame Weise für meine Projektionen missbrauchen durfte.
Das Saturn-ALien
[1] „Das Buch Thot“ ist die schriftliche Erweiterung der Tarotzeichnungen, welche Lady Frieda Harris unter der Anleitung von Aleister Crowley erstellte.
[2] Ist eine Schlüsselformel der Alchemie, welche das trennen oder auflösen und das anschließende zusammenfügen zu einer neuen, gereinigten Eigenschaft beschreibt.
[3] Maat (ägyp.) = Wahrheit; bei den alten Ägyptern eine Göttin mit Straußenfedern auf dem Haupt als Symbolfigur der Wahrheit und Weltordnung, die Göttin des Rechts. Miers, Horst E.: Lexikon des Geheimwissens. München 1993, S.: 393.
[4] Regie führte F. M. Murnau, Albin Grau übernahm die künstlerische Oberleitung, betätigt sich als Architekt und Kunstmaler.
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