Begaben uns heute, am 22.06.2018, zum einen weil ich das Buch – auch wenn es zum Genere der Unterhaltungsliteratur gehört – relativ gelungen fand, aber vor allem auch, weil die Tour über spannende Stationen führt, auf eine Stadtführung, welche unter dem Motto des Buches: «Illuminati» von Dan Brown stand.
Ausgangspunkt der Führung war die berühmte Piazza, wo sich die Kirche Santa Maria del Popolo befindet, in welcher der erste Kardinal des Konklaves im Roman ermordet wurde. Bekamen da unter anderem auf eine überaus witzige und charmante Weise sehr spannende Informationen zum Dämonenloch, aber auch zur Figur «Habakuk und der Engel» von Bernini, welche Robert Langdon im Buch den Weg, wie ihn die Illuminati als Einweihungspfad konzipierten, zum nächsten Tatort weist.
Stiegen anschliessend in einen Bus und fuhren zum Vatikan, wo wir uns den nächsten Tatort auf dem St. Petersplatz vor Augen führten.
Waren tief beeindruckt von dem weltbekannten Ort, verbrachten dort jedoch nur eine relativ kurze Zeit, was uns aber nicht weiter stören sollte, denn der Vatikan stand bei uns eh in einer etwas ausgedehnteren Form am nächsten Tag auch noch einmal auf dem Programm. War also nett, über den berühmtesten Platz der Katholiken einen ersten Eindruck des territorial kleinsten Staates der Welt zu erhaschen, respektive sich Appetit auf mehr zu verschaffen, doch die eigentliche Inspektion stand noch bevor.
Fuhren danach mit dem Bus weiter zum nächsten Schauplatz, wo im Buch «Illuminati» der dritte Kardinal im Zeichen des Feuers ermordet wurde. Erfuhren auf dem Weg dorthin einige spannende Details zur Teresa von Ávila, inklusive einer kurzen Vorlesung aus ihrem Buch des Lebens, welche die Kirche wohl ein wenig anders auslegt, als wir dies tun, auch wenn der Text und die lüsterne Skulptur von Bernini in der verzaubernden Barockkirche Santa Maria della Vittoria eigentlich eine sehr klare Sprache sprechen:
«Einen Engel sah ich neben mir, an meiner linken Seite, und zwar in leiblicher Gestalt. Er war nicht groß, eher klein, sehr schön und mit einem leuchtenden Antlitz. In seiner Hand sah ich einen langen goldenen Pfeil, und an der Spitze dieses Eisens schien ein wenig Feuer zu züngeln. Mir war, als stieße er es mir einige Male ins Herz und als würde es mir bis in die Eingeweide vordringen.
Als der Engel den Pfeil herauszog, dachte ich, er zöge auch mein Innerstes heraus und ließe mich ganz entflammt mit einer großen Liebe zu Gott zurück. Der Schmerz war so scharf, dass ich mehrmals ein Stöhnen ausstieß; und so überwältigend war die Süße, die jener scharfe Schmerz hervorrief, dass man sie nie wieder verlieren möchte. Es ist dies kein leiblicher, sondern ein geistiger Schmerz, auch wenn der Leib Anteil daran hat, und sogar ziemlich viel.»
——
Im Anschluss führt uns das Buch «Illuminati» dann zum Fontana dei Quattro Fiumi, welcher im Roman als Zeichen für das Element Wasser diente, also dorthin, wo der vierte Kardinal ertränkt wurde.
Von da aus war es dann nur noch ein Katzensprung zum krönenden Höhepunkt der Führung, welche uns in die Engelsburg führte, die wir relativ intensiv betrachteten. Wusste ich sehr zu schätzen, denn schliesslich buchte ich diese Tour nicht zuletzt auch darum, um mir diese faszinierende Festung anzuschauen.
Nun losgelöst vom Roman «Illuminati» und der damit zusammenhängenden Führung, liefen wir zurück zur Piazza del Popolo, wobei wir uns auf dem Weg dorthin noch einige überaus verzückende Dinge ansahen. Besuchten unter anderem das beeindruckende Pantheon, den Trevi-Brunnen und natürlich auch die Spanische Treppe.
Als wir schliesslich zurück im Hotel waren, las ich die aktuellen Nachrichten und stolperte dabei über ein Video, in dem zu sehen war, wie der Papst in Genf fast umgefallen wäre. Nur mit viel Glück und grosser Mühe konnte ihn einer seiner Lakaien noch auffangen, sonst wäre er wohl ziemlich übel auf den improvisierten Altar geknallt.
Fand diese Synchronizität sehr amüsant, während wir also der Spur zur Antimaterie auf dem St. Petersplatz nachjagten, welche im Buch «Illuminati» aus dem Cern in Genf entwendet wurde, stürzt der Papst in dieser Stadt fast zeitgleich auf den Altar. Das Universum fördert ab und an wahrlich lustige Begebenheiten zu Tage, was wir sogleich mit einem ausgedehnten Abendessen, inklusive gutem Wein und einem leckeren Limoncello feiern mussten.