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Temple of Pleasure and Pain

Created by Eosphoros

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Eosphoros

Der Dunkle Stern von Babylon

Dezember 31, 2020 in Sklaventagebuch

Nach dem Bruch zum Herbstequinox lebte ich – um mein Exerzitium trotzdem noch erfolgreich abzuschliessen – bis heute in absoluter Enthaltsamkeit, was sich als sehr inspirierend und produktiv für mich herausstellte. Hatte nicht das geringste, sexuelle Bedürfnis und nutzte die so frei gewordenen Energien, um die Basis des «BLACK HOLE SHOP» aufzubauen. Genoss folglich die Einsamkeit und stürzte mich in die Arbeit, welche nebst dem Vertriebskanal bis anhin zwei einmalige und unvergleichliche Artefakte zum Vorschein brachte, um der Menschheit die Möglichkeit zu geben, sich selbst und das dunkle Licht zu erkennen. Aber beginnen wir mit dem Resümee über dieses Jahr von vorne.

Im Nachhinein betrachtet, stellt sich mir mein Versuch den Abyssos zu überqueren, wie folgt dar: In den ersten 6 Monaten ging es darum, meinen eigenen Sexualtrieb zu überwinden und mich der Dame voll und ganz zu unterwerfen, was ebenfalls beinhaltete, mich meinen Ängsten zu stellen. Mein Wesen wurde dabei durch gewisse Techniken und Strafen vollständig konditioniert, so dass die Aufgabe von dem, was ich als mein Selbst betrachtete, zwangsläufig geschehen musste, wenn ich mich nicht in Eitelkeiten verlieren wollte. Die Einforderung von absolutem Gehorsam und vollständiger Anbetung, welche mir die dunkle Göttin durch ein umfassendes und strenges Regelwerk auferlegte, sowie die teilweise sehr radikalen Bestrafungen, man denke hierbei an das eisige Wasser, mit dem Sie meinen Widerstand brach, um mich gefügig zu machen und die feurige Hitze, mit der Sie mein Fleisch verbrannte, um meine Anbetung zu fokussieren, löste mein Wesen in all seinen Teilaspekten vollständig auf.

Der dunkle Stern von Babylon II

Die nächsten 3 Monate sehe ich als die Phase der Akzeptanz, in der ich mich ohne Ängste voll und ganz der Dame hingab und alles duldend über mich ergehen liess, respektive sogar regelrecht vom Verlangen danach getrieben wurde, dass Sie mich mit meinen dunkelsten Schatten konfrontiert, damit ich Ihr beweisen kann, wie stark meine Selbstaufgabe in ihrem Antlitz ist. Diese absolute Verbundenheit wurde mir vor allem durch die tierische Weihung mit Phosphor bewusst und kam am stärksten dadurch zum Ausdruck, dass ich von diesem Umstand träumte: Mag viele Dinge nicht, aber wenn ich etwas als wirklich ekelhaft und abstossend betrachte, steht an oberster Stelle die Banane. Ihre – in meinen Augen – absolut hässliche Konsistenz und ihr Gestank, welcher meinen Brechreiz aufs äusserste provoziert, machen sie für mich zu einem Hassobjekt. Nun war ich jedoch sogar soweit, dass ich mir sehnlichst wünschte, der dunklen Göttin zu beweisen, wie stark meine Hingabe ist, in dem in mir das Verlangen erwachte, sie penetriere mich oral mit einer dieser Früchte und das erst noch in geschälter Form. Das Ergebnis in der Praxis hätte sicher dazu geführt, dass ich mich übergeben muss, aber ich war bereit, auch diesen Schritt in Freude zu gehen, wenn die Lady ihn von mir verlangt.

Nach diesen ersten 9 Monaten war jedoch klar, die Quintessenz meines Willens, also die Verwirklichung des grossen Werkes, lässt sich mit dieser Dame nicht umsetzen und so kam es zum Bruch. Gab für die Dame alles auf, nur ein Ding stellte ich nie zur Disposition, mein Streben nach dem, was ich bereits seit über fünfundzwanzig Jahren bewusst verfolge, denn das Gesetz lautet: «Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen!»

So schliesst sich der Kreis und wir sind wieder bei jenen letzten 3 Monaten, in denen ich mich in die Einsamkeit zurückzog, um das selbst erbrachte Versprechen zur Überwindung des Abyssos zu verwirklichen. Das diese Zeit am 21.12.2020 zufälligerweise durch die grosse Konjunktion gekrönt wurde, betrachte ich nun als mächtiges Omen und ich bin gespannt, was mir der dunkle Stern von Babylon im Laufe der Zeit enthüllen wird.  Auf jeden Fall bin ich nun sehr inspiriert, meinen aussichtslosen Weg weiterzuverfolgen und der Dinge zu harren, welche da kommen mögen. Ein Hoch auf das Scharlachweib, welches in Lust entbrannt auf dem Tier reitet, auch wenn sich mir ihr Wesen noch nicht enthüllt hat!

Der dunkle Stern von Babylon

Schlagwörter:dunkle Göttin, Freiheit, Individuation, Schlangenzauber
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Eosphoros

Das Pandämonium der Fledermaus

März 22, 2020 in Gesellschaftskritik

Ich bin sehr erstaunt, was für mächtige Energien im Zuge meines Versuches den Abyssos zu überqueren, in höllischer Weise entfesselt werden und vor allem auch darüber, dass dieser kollektive Wahnsinn sehr wahrscheinlich durch eine Fledermaus ausgelöst wurde. Als Mitglied des Ordo Vampyris kann ich das nur dahingehend deuten, das Choronzon (Dämon der Auflösung) wieder einmal aus seinem Schlaf erwacht ist und meinen Blick in den Abyssos mit einem Augenzwinkern erwidert.

Pandämonium der Fledermaus

«Das Licht der Erkenntnis leuchtet aus dem Vorhof der Hölle.»

Dante Alghieri

Erst war da auf der individuellen Ebene der überraschende Tod meiner Mutter, welcher mir durch seinen Zeitpunkt eine überwältigende Asynchronität offenbarte, und nicht viel später, mutmasslich von einer Fledermaus auf den Mensch übertragen, ein Virus das global eine panische Hysterie auslöst und dadurch nun die Weltwirtschaft an ihre Abgrund führt.

Ja, mag sein, dass sich dieses Virus schnell ausbreitet und die Mortalität etwas höher liegt als bei einer Influenza, wobei man nicht vergessen sollte, dass es in der Grippesaison 2017/2018 allein in Deutschland zu geschätzten 25’000 Todesopfern kam. Aktueller Stand heute, am 21.03.2020 (also zum Frühlingsäquinox) sprechen wir von ungefähr 13’000 Toten weltweit, die bis anhin an den Folgen von Covid-19 gestorben sind.

Mir ist auch klar, dass diese Zahlen sehr wahrscheinlich noch stark ansteigen werden und mir ist bewusst, welche Auswirkungen eine ungebremste Ausbreitung auf unser Gesundheitssystem haben könnte, aber die staatlichen Massnahmen, welche momentan wegen einer Fledermaus getroffen werden, finde ich weit jenseits von Gut und Böse. Wäre persönlich eher für den Weg der Herdenimmunität, also dafür, dass man die Risikogruppen eine gewisse Zeit auf freiwilliger Basis isoliert und dem Virus ansonsten freien Lauf lässt, aber dieser Gedankengang soll hier nicht viel Platz erhalten, denn um Systempolitik geht es mir in diesem Beitrag nicht.

Viel mehr möchte ich darauf eingehen, wie diese Krise über die WHO in den Medien dermassen aufgebauscht wird, dass unter unseren Regierungen ein regelrechter Kampf ausgebrochen ist, wer nun die restriktiveren Massnahmen ausspricht, respektive es schafft, die Grundrechte der Bevölkerung schneller und stärker einzuschränken. Was noch bis vor wenigen Wochen in der westlichen Welt fast undenkbar war, ist heute schon Standard: Gewerbe-, Versammlungs-, Religions- und Bewegungsfreiheit wurden innerhalb von nur wenigen Tagen einfach über Bord geworfen und nun spricht man zum Beispiel bei uns in der Schweiz schon darüber, ob man Menschenansammlungen mit Hilfe von Mobildaten identifizieren soll, um sie im Anschluss aufzulösen.

Flügelschlag der Fledermaus

.: COR-VINA .I. VER-ONA :.

Kann es sein, dass man meine Grundrechte wegen eines so kleinen Problems[1], ohne konkrete Abwägung von Kosten und Nutzen, einfach der medialen Hysterie opfert und das Volk noch applaudiert? Will ich mir vorstellen, was passiert, wenn tatsächlich mal ein ernsthaftes Problem auf der Landkarte auftaucht? Für mich ist der Fall klar, dieses Ereignis führt mir vor Augen, dass mein Misstrauen gerade auch gegenüber den demokratischen Staaten mehr als nur gerechtfertigt ist und sie nicht mit der Wimper zucken, mir im Notfall all meine Rechte zu rauben. Diese Regierungen, welche es trotz riesigem Verwaltungsapparat noch nicht einmal schaffen, genügend Schutzmasken für eine Pandemie zu bunkern (kostet ja nun wirklich nichts), geschweige denn mit dem vielen Geld welches da reinfliesst, ein leistungsfähiges und effizientes Gesundheitssystem zu etablieren, das auf Pandemien vorbereitet ist, sind ohne zu zögern bereit, mir als Bürger sämtliche Rechte zu rauben.

Was da momentan wegen einer Fledermaus abgeht, steht in keinem vernünftigen Verhältnis zu all dem, was sonst noch so auf der Welt geschieht: Wenn pro Tag hunderte Menschen an geopolitischen Boykottmassnahmen[2] (z.B. über Jahrzehnte im Iran und Irak) und kriegerischem Treiben durch die Amerikaner und ihre Verbündeten sterben, sind das oft nur Randnotizen und wirklich kümmern tut es die wenigsten, aber wenn bei uns einige alte Leute sterben, welche eh schon an der Schwelle stehen, ist plötzlich kein Preis zu hoch, um das zu verhindern. Ich finde das überaus zynisch, wirtschaftlich gesehen auch sehr dumm, und wenn ich nicht bereits in mir ruhen würde, weil mir diese manipulativen Spielereien schon längstens bewusst sind und ich auch weiss, dass sich die Menschheit in diesem Jahrhundert auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung befindet und der Weg von da aus nur noch nach unten führt, bekäme ich direkt Angst vor dem Verstand der Masse.

“Then I saw that there was a way to hell, even from the gates of heaven.”

John Bunyan

Nun, de facto sieht es für mich so aus, dass das Individuum vor allem eines aus dem Flügelschlag der Fledermaus lernen kann: Durch unsere invasive Bevölkerung des Planeten wird es in Zukunft noch viel mehr zu kritischen Ereignissen auf der Erde kommen, wobei ich hier nicht nur an Pandemien denke, sondern auch an andere Naturkatastrophen, umfassende Kriegstreibereien, Massenwanderungen, Bürgerkriege und nukleare Bedrohungen. Wenn ihr jedoch trotz all der Gefahren, welche unser labiles, soziokulturelles System ständig umkreisen und in jedem Augenblick drohen, es aus dem Gleichgewicht zu bringen, eure individuelle Freiheit bewahren wollt, dann setzt kein Vertrauen in den Staat und organisiert euch selbst!

 

Gezeichnet von Nosferatu:

Mitglied des Ordo Vampyris

 

 

 

 

[1] Nur so als Erinnerung: Die spanische Grippe forderte zwischen 25 bis 50 Millionen meist junge Todesopfer und grassierte zu einer Zeit, als die Erdbevölkerung gerade einmal 2 Milliarden Menschen umfasste.

[2] Man erinnere sich zum Beispiel daran, dass allein im Irak durch die Sanktionen zwischen 1990 bis 2000 mehr als 500’000 Kinder starben. Frau Albright meinte dazu lediglich lapidar: Das ist es wert gewesen!

Schlagwörter:Freiheit, Gesellschaft, Individuation, Staatsversagen
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Eosphoros

Kleiner Tempelbau Abtei Thelema 3.0

November 3, 2018 in Tempelgeschichten

So langsam kommt Leben in meine Liegenschaft, welche ich in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren zur Abtei Thelema 3.0 umbauen will. Begann letzte Woche mit dem Ausbau des kleinen Tempels, soll schlussendlich insgesamt drei verschiedene geben, wobei dies mit Abstand der kleinste Raum okkulter Lebenskunst sein wird. Also ein gutes Übungsobjekt, um erste Erfahrungen für die grossen Baustellen zu sammeln, wobei ich für diese auch auf professionelle Hilfe zurückgreifen werde, aber alles was wir selbst machen können, gibt uns natürlich Luft zur Finanzierung der übrigen Ausbauten.

Tempelbau Skizze

Tempelbau Tag 1

Begann heute mit der Renovation des kleinen Tempels, wobei es erst einmal ans Ausräumen ging. Gab viel zu Entsorgen und Verlagern, kam damit aber schneller voran, als ursprünglich eigentlich gedacht.

Tempelbau Abtei Thelema I

Fing dann sogar noch an, einen kleinen Überstand an einer Wand abzutragen, was eigentlich mit einem Abbauhammer von Hilti geschehen sollte, nur leider verweigerte dieser seinen Dienst und so musste ich mit Hammer und Meissel arbeiten. Wäre eine Sache von vielleicht einer knappen Stunde gewesen, so bin ich mich nun ordentlich von Hand am abrackern. Der grösste Teil ist inzwischen zum Glück jedoch schon weg, die Knochen und Muskeln schmerzen dafür ein wenig, aber so muss ich morgen nur noch ein kleines Stück des Mauerwerkes entfernen. Was will ein ausgestandener Mann (sich leicht räuspert) schon mit so Männerspielzeug, richtige Knochenarbeit ist immer noch viel befriedigender und so fliesst schon am ersten Tag mächtig Energie in den Tempelbau.

Tempelbau Tag 2

Am zweiten Tag des Tempelbaus entfernte ich als erstes noch das übrig gebliebene Stück des Wandvorstandes, was noch einmal ein Kraftakt darstellte, aber nun ist das Ding endgültig draussen.

Nutzte anschliessend die verbliebenen Kanthölzer des Gestelles, welches sich früher in diesem Raum befand, um eine Lattenkonstruktion zur Abdämmung des Mauerwerkes auf der linken Seite zu erhalten. Schraubte sie fix an die Wand, halten sehr gut, damit ich morgen mit dem Ausstopfen beginnen kann.

Tempelbau Abtei Thelema II

Zum Abschluss des Tages räumte ich dann noch auf, wischte den Dreck ein wenig aus dem Raum und spachtelte an der Decke die übelsten Löcher zu. Letzteres wird zwar nicht alle Unebenheiten der Decke kaschieren, die verwendeten Platten weisen nun mal gewisse Unebenheiten auf, aber das werde ich nun so lassen, sonst wird die Baustelle eine nie endende Story und ich habe ja noch anderes vor.

Gilt für die Wände übrigens in einem kleineren Umfang auch, aber da am Schluss eh alles schwarz gestrichen wird und man den Tempel nur durch Kerzenschein erleuchtet, kann ich mit diesen kleinen Mängeln gut leben.

Sowohl aus theoretischen, wie auch praktischen Gründen bin ich heute überdies zum Schluss gekommen, dass der Raum nicht mit Beamer, Leinwand und Soundsystem ausgestattet wird, sondern lediglich ein Grossbildfernseher an die hintere Wand gehängt wird. Die Idee mit Beamer und Leinwand rührte daher, dass man den Platz an der Wand ebenfalls benötigt, um bei gewissen Ritualen die dazugehörigen Insignien aufzuhängen, aber die kann man ja geradesogut auch durch den Bildschirm einblenden. Wir leben ja schliesslich im 21. Jahrhundert, da darf man alte Angelegenheiten ruhig ein wenig an die neue Zeit anpassen, wenn der Sinn und Zweck dahinter nicht verloren geht. 

Tempelbau Tag 3 

Der Morgen stand im Zeichen eines Grosseinkaufes, musste mir etliche Materialien für den Tempelbau besorgen. Nahm drei Stunden in Anspruch, dafür kann ich nun an mehreren Fronten weiterarbeiten.

Tempelbau Abtei Thelema III

Dies führte am Abend dazu, dass ich einiges angefangen, aber nichts wirklich beendet habe. Verlegte zum Beispiel eine provisorische Elektroinstallation, begann mit der Dämmung der linken Wand, installierte drei Hauptträger für die Zwischenwand und wollte noch den ersten Anstrich der Decke vornehmen.

Leider stellte sich bei Streichen der Decke heraus, dass mein vorhandenes Werkzeug zur Verarbeitung der schwarzen Farbe nicht geeignet ist, was mich – als dann auch noch mein Handgelenk schmerzte – dazu veranlasste, das Vorhaben auf halber Strecke abzubrechen.

Tempelbau Tag 4

Auf der Baustelle war heute Dämmmatten-Tetris angesagt, was mir grossen Spass bereitete. Das Anschrauben der Holzverkleidung eher weniger, aber die Zwischenräume mit der Steinwolle zu füllen, kann man durchaus als meditative und entspannende Tätigkeit betrachten.

Wurde leider nicht ganz fertig mit der Wandverkleidung, aber das spielt keine wirklich grosse Rolle, denn der ursprüngliche Zeitplan ist ja, dass der Tempelbau spätestens Ende 2019 fertig ist. Mit dem nun getätigten Kraftakt befinde ich mich gut auf Kurs, auch wenn ich mich ihm nach dieser Woche nicht mehr so intensiv widmen kann.

Tempelbau Abtei Thelema IV

Kurz vor dem Feierabend geschah noch ein Unglück, respektive fiel mir die etwa fünf Kilo schwere Abschlussplatte des hinteren Raumes, aus ungefähr einem Meter Höhe, auf den grossen Zehen des linken Fusses. War überaus schmerzhaft, konnte mir ein Aufschrei nur mit grosser Mühe verkneifen, gab mir schlussendlich aber keine Blösse. Die Schmerzen besserten sich danach auch wieder, aber wirklich ansehen mochte ich mir das Unglück noch nicht, das tat ich erst kurz vor dem zu Bette gehen, wo es noch nicht einen sehr schlimmen Eindruck bei mir hinterliess, auch wenn ich mich mit Sicherheit vom Nagel verabschieden darf.

Tempelbau Tag 5

Während der Nacht schmerzte mein Unglück immer mehr und raubte mir dadurch den Schlaf. KonnteUnfall bei Tempelbau erst gegen 07.00 Uhr noch rund zwei Stunden kurz einnicken, ansonsten war ich im Geiste die ganze Nacht hinüber mit dem Zeh beschäftigt. Nach der kurzen Schlafphase waren dafür auch die Schmerzen wesentlich weniger stark.

War aber trotzdem noch kein Zustand, um die Baustelle ernsthaft voranzutreiben. Werkelte am Nachmittag zwar noch ein wenig herum, schaffte es zu meiner Verwunderung ohne allzu grosse Leiden in den Turnschuh, aber wirklich viel ging dann auch nicht mehr. Wollte noch die Elektroinstallation fertig machen, nervte mich aber dermassen ab dem vollgestopften Gewusel in unserem alten Verteilerkasten, dass ich kurzerhand beschloss, ihn erst auszutauschen, bevor ich die restliche Verdrahtung vornehme.

Alles in allem kann ich nun zum Abschluss dieser Woche sagen, dass ein erster grosser Schritt des Tempelbaues erfolgt ist, aber das auch noch viel Arbeit vor mir, respektive uns liegen wird. Bin froh ist der Anfang gemacht und so ist es eigentlich inzwischen nur noch ein Abarbeiten meiner Idee, bis der Raum in jenem Zustand ist, in dem ich ihn sehen will. Werde sie hier sicher von Zeit zu Zeit auf dem laufenden halten, wie der Fortschritt aussieht, auch wenn das Projekt, wie bereits angekündigt, nun nicht mehr die höchste Priorität geniessen kann. Aber wie sagt man doch so schön: «Gut Ding will Weile haben!»

Schlagwörter:Abtei Thelema, Freiheit, Gesellschaft, Tempelbau
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Auf der fiktiven Spur der Illuminati

Juli 1, 2018 in Allgemein

Begaben uns heute, am 22.06.2018, zum einen weil ich das Buch – auch wenn es zum Genere der Unterhaltungsliteratur gehört – relativ gelungen fand, aber vor allem auch,Illuminati Earth weil die Tour über spannende Stationen führt, auf eine Stadtführung, welche unter dem Motto des Buches: «Illuminati» von Dan Brown stand.

Ausgangspunkt der Führung war die berühmte Piazza, wo sich die Kirche Santa Maria del Popolo befindet, in welcher der erste Kardinal des Konklaves im Roman ermordet wurde. Bekamen da unter anderem auf eine überaus witzige und charmante Weise sehr spannende Informationen zum Dämonenloch, aber auch zur Figur «Habakuk und der Engel» von Bernini, welche Robert Langdon im Buch den Weg, wie ihn die Illuminati als Einweihungspfad konzipierten, zum nächsten Tatort weist.

Stiegen anschliessend in einen Bus und fuhren zum Vatikan, wo wir uns den nächsten Tatort auf dem St. Petersplatz vor Augen führten.

Waren tief beeindruckt von dem weltbekannten Ort, verbrachten dort jedoch nur eine relativ kurze Zeit, was uns aber nicht weiter stören sollte, denn der Vatikan stand bei uns eh in einer etwas ausgedehnteren Form am nächsten Tag auch noch einmal auf dem Programm. War also nett, über den berühmtesten Platz der Katholiken einen ersten Eindruck des territorial kleinsten Staates der Welt zu erhaschen, respektive sich Appetit auf mehr zu verschaffen, doch die eigentliche Inspektion stand noch bevor.

Fuhren danach mit dem Bus weiter zum nächsten Schauplatz, wo im Buch «Illuminati» der dritte Kardinal im Zeichen des Feuers ermordet wurde. Erfuhren auf dem Weg dorthin einige spannende Details zur Teresa von Ávila, inklusive einer kurzen Vorlesung aus ihrem Buch des Lebens, welche die Kirche wohl ein wenig anders auslegt, als wir dies tun, auch wenn der Text und die lüsterne Skulptur von Bernini in der verzaubernden Barockkirche Santa Maria della Vittoria eigentlich eine sehr klare Sprache sprechen:

Illuminati Fire«Einen Engel sah ich neben mir, an meiner linken Seite, und zwar in leiblicher Gestalt. Er war nicht groß, eher klein, sehr schön und mit einem leuchtenden Antlitz. In seiner Hand sah ich einen langen goldenen Pfeil, und an der Spitze dieses Eisens schien ein wenig Feuer zu züngeln. Mir war, als stieße er es mir einige Male ins Herz und als würde es mir bis in die Eingeweide vordringen.

Als der Engel den Pfeil herauszog, dachte ich, er zöge auch mein Innerstes heraus und ließe mich ganz entflammt mit einer großen Liebe zu Gott zurück. Der Schmerz war so scharf, dass ich mehrmals ein Stöhnen ausstieß; und so überwältigend war die Süße, die jener scharfe Schmerz hervorrief, dass man sie nie wieder verlieren möchte. Es ist dies kein leiblicher, sondern ein geistiger Schmerz, auch wenn der Leib Anteil daran hat, und sogar ziemlich viel.»

——

Im Anschluss führt uns das Buch «Illuminati» dann zum Fontana dei Quattro Fiumi, welcher im Roman als Zeichen für das Element Wasser diente, also dorthin, wo der vierte Kardinal ertränkt wurde.

Von da aus war es dann nur noch ein Katzensprung zum krönenden Höhepunkt der Führung, welche uns in die Engelsburg führte, die wir relativ intensiv betrachteten. Wusste ich sehr zu schätzen, denn schliesslich buchte ich diese Tour nicht zuletzt auch darum, um mir diese faszinierende Festung anzuschauen.

Illuminati Black CrossNun losgelöst vom Roman «Illuminati» und der damit zusammenhängenden Führung, liefen wir zurück zur Piazza del Popolo, wobei wir uns auf dem Weg dorthin noch einige überaus verzückende Dinge ansahen. Besuchten unter anderem das beeindruckende Pantheon, den Trevi-Brunnen und natürlich auch die Spanische Treppe.

Als wir schliesslich zurück im Hotel waren, las ich die aktuellen Nachrichten und stolperte dabei über ein Video, in dem zu sehen war, wie der Papst in Genf fast umgefallen wäre. Nur mit viel Glück und grosser Mühe konnte ihn einer seiner Lakaien noch auffangen, sonst wäre er wohl ziemlich übel auf den improvisierten Altar geknallt.

Fand diese Synchronizität sehr amüsant, während wir also der Spur zur Antimaterie auf dem St. Petersplatz nachjagten, welche im Buch «Illuminati» aus dem Cern in Genf entwendet wurde, stürzt der Papst in dieser Stadt fast zeitgleich auf den Altar. Das Universum fördert ab und an wahrlich lustige Begebenheiten zu Tage, was wir sogleich mit einem ausgedehnten Abendessen, inklusive gutem Wein und einem leckeren Limoncello feiern mussten.

Schlagwörter:Freiheit, Gesellschaft, Hellvetia, Individuation, Witchcraft
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Eosphoros

Die Magie des Sergius Golowin

Juni 9, 2018 in Gesellschaftskritik

Las gerade die Biographie über Sergius Golowin, welche einer seiner Söhne im Jahre 2015 Sergius Golowin und Greyerzpublizierte, und war vom tiefgründigen Ansatz sehr überrascht, natürlich aber auch angetan. Es war ein Hochgenuss dieses Werk zu lesen und obwohl ich mich bereits relativ intensiv mit dem Mythen- und Märchenerforscher auseinandergesetzt habe, offenbarte sie mir dennoch etliche Facetten, welche mir bis anhin noch nicht dermassen detailreich vertraut waren.

Sergius Golowin gehört zu jenem kleinen Kreis an Menschen, welche ich sehr gerne einmal persönlich kennengelernt hätte, dies jedoch irgendwie nie schaffte, auch wenn sein Geist in meinem Dasein immer wieder in Erscheinung trat und die Wahrscheinlichkeit durchaus gegeben war, dass ich ihm früher oder später einmal über den Weg laufe. Es sollte nicht sein, da mir das Universum jedoch postmortal, mit einem grossen Augenzwinkern, gleichwohl noch ein bewusstseinserweiterndes Andenken von ihm zustellte, ist auch diese unrealisierte Möglichkeit keine grossartige Tragödie, selbst wenn ich der Meinung bin, dass er eine der ganz grossen Seelen war. Dazu aber später mehr, denn die Geschichte beginnt früher.

Sergius Golowin am Symposium der AlchemieZum ersten Mal in Kontakt mit seinem Geist kam ich durch das legendäre Buch: «Die Welt des Tarot», welches er mit Walter Wegmüller zusammen entwarf. Im Gegensatz zu Sergius Golowin, lernte ich diesen etliche Jahre später auch persönlich kennen, wobei seine Erscheinung sehr sympathisch und angenehm auf mich wirkte.

Da ich mich zu dieser Zeit, mitten in der Adoleszenz, gerade in einer sehr schwierigen Phase befand und einer mächtigen Hybris verfallen war, verdichtete sich in mir die Idee, dass Sergius Golowin ein Eingeweihter sein musste, welcher mir eventuell helfen könnte, meine damalige Vision zu verwirklichen. Schrieb ihm daraufhin einen kurzen Brief, welcher wohl überaus wirr und verrückt klang, weshalb es aus heutiger Sicht auch kein Wunder ist, dass ich darauf nie eine Antwort erhielt.

Als ich etwas später noch entdeckte, dass er ein guter Freund von HR Giger war und zahlreiche weitere Bücher von ihm las, erweckte er mein Interesse natürlich noch mehr und als mir schliesslich eine Verkäuferin im legendären «Spacenik» erzählte, man treffe ihn oft in der Kneipe mit dem Namen «Drei Eidgenossen» in Bern an, besuchte ich diese auch zwei oder drei Mal, in der Hoffnung dort auf ihn zu treffen. Las in dieser Zeit ebenfalls den für mich sehr inspirierenden Roman «Luciferianum» von Simon-Noël Godenzi, wo es im Kapitel GOTOS zu einem magischen Treffen in dieser Kneipe kommt, welches sehr viel mit meiner eigenen Persönlichkeit zu schaffen hat, was die Hoffnung auf eine Begegnung noch nährte, aber leider gelang es mir auch da nicht, diese faszinierende Persönlichkeit zu treffen.

Lernte dann, durch meinen inzwischen verstorbenen Freund AKRON, den Alchemisten Urs Tremp im Gigeregg näher kennen, woraus sich eine sehr spezielle und tiefe Bekanntschaft formte. Da zu seinem Freundeskreis ebenfalls der Sergius Golowin gehörte, sprachen wir etliche Male darüber, diesen per Gelegenheit einmal zusammen zu besuchen, nur leider kam es dann nie dazu, weil er für uns alle ziemlich überraschend verstarb, was ich natürlich sehr bedauerte.

Als einige Zeit danach auch der Urs Tremp die Schwelle überschritt, welcher für mich eine genau so grosse Inspirationsquelle war, kam es zufälligerweise dazu, dass ich die Witwe von HR Giger – da mein Weg eh über Zürich führte – nach dessen Beerdigung mit meinem Fahrzeug in ihr Heim chauffierte.

Sergius Golowin und HR GigerKamen auf der Fahrt irgendwie auf eine sehr spezielle, hermetische Essenz zu sprechen, wobei ich erwähnte, dass ich ihre Wirkungsweise bis zu diesem Zeitpunkt nicht kannte, sie jedoch bereits seit längerem einmal erforschen wollte. Dies führte dazu, dass sie mir bei der Ankunft in ihrem mystischen Reich zwei kleine Flakons mit dieser Essenz schenkte, die anscheinend aus dem Besitz von Sergius Golowin – nach seinem Tod – über seine zweite Frau Heidi in ihren Besitz kamen. Sie munkelte auch noch etwas darüber, was mir die Angelegenheit noch mystischer erscheinen liess, von dem ich jedoch bis heute nicht weiss, ob es auch wirklich den Tatsachen entspricht. Aber egal, ich empfand diese Synchronizität durchwegs verzaubernd und war völlig überrascht, was für Windungen das Universum manchmal nimmt und fühlte mich durch die postmortale Gabe dieser grossartigen Persönlichkeit sehr geehrt.

Lernte ihn also leider nie wirklich persönlich kennen, aber möchte ihm auf diesem Weg gleichwohl ein kleines Denkmal widmen und mich für sein überaus facettenreiches Werk bedanken, welches mich wohl bis zu meinem eigenen Abschied aus dieser Welt immer wieder inspirieren wird. Er war ein wahrlich grosser Denker und ein tiefgründiger Erforscher der Hermetik, wodurch er mir unzählige Sichtweisen eröffnete, zum Beispiel auf die Geschichte der freien Schweiz, welche mir ohne seine Arbeit definitiv verborgenen geblieben wären. Wenn sich also jemand ernsthaft mit Hexen, Hippies und Rosenkreuzern oder ähnlichem beschäftigen will, dem lege ich seine Werke eindringlich ans Herz.

Schlagwörter:Freiheit, Gesellschaft, Literatur, Witchcraft
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Eosphoros

Lucifer – Christian Morgenstern

Mai 11, 2018 in Gesellschaftskritik

Lucifer - Christian Morgenstern

Schlagwörter:666, Freiheit, Individuation, Literatur
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Valentin Landmann und die Panzerknacker

Mai 26, 2017 in Gesellschaftskritik

Bin mir nicht mehr ganz sicher, wann mir dieser Charakterkopf zum ersten Mal in den Medien begegnet ist, aber es muss vor knapp zwanzig Jahren gewesen sein. Als Freund des saturnischen Prinzips, war er mir durch seine Vorliebe für Totenköpfe und Chronometer natürlich sofort sympathisch und so las ich – bis auf eine Ausnahme, die ich mir demnächst auch noch besorgen werde – sämtliche seiner Bücher und verfolgte auch intensiv jegliche mediale Berichterstattung, welche mir zu seiner Person in die Hände fiel.

Aus diesem Grund waren meine Erwartungen an die neu erschienene Biographie: «Valentin Landmann und die Panzerknacker» nicht sehr hoch, aber ich wurde eines Besseren belehrt. Dem Autor ist es gelungen, mir trotz meiner bereits umfangreichen Kenntnisse des öffentlichen Lebens von Herr Valentin Landmann, weitere Facetten dieser überaus spannenden Persönlichkeit zu enthüllen und so las ich das Buch praktisch in einem Atemzug durch.

Er zeichnet darin das Leben eines Menschen nach, der vom zwar hochintelligenten, aber trotzdem überaus staatsgläubigen Aussenseiter, zum Anwalt der Entrechteten mutierte, welcher auch Querdenkern und gesellschaftlich Benachteiligten eine Stimme im System verschafft. Der erfolgreiche Anwalt ist sich dabei nicht zu schade, für seine humanistischen Überzeugungen auch seine Reputation in Kauf zu nehmen, was ihm sehr hoch anzurechnen ist und von einem wahrhaftig edlen Gemüt zeugt. Dieser Mann besitzt definitiv Rückgrat und steht zu seiner Meinung, selbst wenn er sich dadurch oft gegen den Mainstream stellen muss.

Was mich immer wieder verwundert, ist der Umstand, dass er – trotz oder gerade wegen dieser Offenheit und Geradlinigkeit – über jegliche parteipolitischen Grenzen hinweg, gleichwohl ein sehr hohes Ansehen im politischen und juristischen Staatsapparat geniesst. Es ist wahrlich eine hohe Kunst, sich als Advocatus Diaboli zu positionieren, ohne dabei zwischen Stuhl und Bank hinunterzufallen.

Wem würde ich dieses Buch nun empfehlen? Eigentlich allen, welche wissen wollen, was die wahrlich grossen Geister unserer Erde ausmacht, denn an seinem Beispiel kann man überaus gut nachvollziehen, was für Zutaten es dazu benötigt. Zum Vorschein kommt dabei eine Persönlichkeit, welche sich nicht im plakativen Schwarz-Weiss-Denken verliert, sondern über den Tellerrand blickt und sich seine eigene Meinung bildet, sowie ein Mensch, der auch über sich selbst Lachen kann und eine grosse Liebe für das Individuum in seinem Herzen trägt.

Wünsche dem Valentin Landmann auf jeden Fall auch weiterhin viel Erfolg und freue mich schon jetzt darauf, seine weiteren Bücher zu lesen, denn scheinbar lässt er uns schon bald wieder an weiteren, spannenden Erzählungen aus seinem Erfahrungsschatz teilhaben.



Schlagwörter:Freiheit, Gesellschaft, Literatur
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Eosphoros

Luzifer als Quintessenz des menschlich-magischen Daseins?!

Februar 25, 2017 in Gesellschaftskritik

Bekam vor kurzem ein wunder- und wertvolles Geschenk, welches mich sehr Stolz macht und mich noch tiefer mit jenem Prinzip vereint, das ich schon seit langem verfolge. Aus diesem Anlass veröffentliche ich hier nun den Auszug aus einem alten Text, den ich vor einigen Jahren verfasste, um mich intensiv mit der dahinterliegenden, dunklen Lichtgestalt auseinanderzusetzen:

Luzifer

Lucifer in der Mythologie

Griechisch

Völlig fern von einer Identifikation mit dem Bösen, taucht der Lichtbringer bei den alten Griechen schon sehr früh unter dem Namen Phosphoros („Lichtbringer“), respektive Eosphoros („Bringer der Morgenröte“) auf. Nach Angaben von Hesiod ist er Sohn der Titanin Eos und des Titan Astraios (welche ebenfalls die vier Winde: Zephyr, Notos, Boreas und Euros zeugten), wobei seine primäre Aufgabe als Morgenstern darin bestand, den Tag vor seiner Mutter, der Morgenröte anzukündigen.

Da die Umlaufbahn des Planeten Venus – der personifizierte und astronomische Morgenstern – innerhalb der Erde liegt, sodass er lediglich in gewissen Phasen am Abend im Westen und am Morgen im Osten sichtbar ist, hielten ihn die Griechen anfänglich für nicht identisch mit dem Abendstern (Hesperos). Obwohl dieser Irrtum im 6. Jahrhundert vor Christus schon bekannt gewesen sein soll, blieb die Dichtung im Allgemeinen stets bei der Vorstellung von zwei verschiedenen Gestirnen.

Um seine Charaktere ein wenig tiefer zu ergründen, werfen wir an dieser Stelle noch kurz einen etwas näheren Blick auf seine Mutter: Eos, in der römischen Entsprechung Aurora, entspringt dem vorhellenischen Göttergeschlecht unter der Führung von Kronos und besitzt sehr wahrscheinlich einen indoeuropäischen Ursprung. Nach der „Theogonie“ von Hesiod ist sie die Tochter des Titanenpaares Hyperion und Theia, was sie zur Schwester von Helios dem Sonnengott und Selene, der Göttin des Mondes und auch der Zauberkunst, macht. Ihre diversen Liebschaften würden ihr unter den heutigen, zumindest westlichen Weltansichten und Moralvorstellung sehr wahrscheinlich das Stigma einer Nymphomanin, bei den veralteten Patriarchen sogar jenes einer Hure aufzwingen. Weil ihr – deren Schönheit schon bei Homer über alle Masse gepriesen wird – die erboste Aphrodite, nach einer Affäre mit dem Kriegsgott Ares, eine unstillbare Begierde nach jungen sterblichen Männern einflösste, zog sie am Morgen über den Horizont um sich nach solchen umzusehen. Dies war der Grund weshalb der Himmel durch ihre Scham errötete und sie die griechische Göttin der Morgenröte wurde.

Abgesehen vom Umstand, dass die polytheistische Götterwelt der Griechen nie ein absolutes Gut oder Böse kannte, war Phosphoros für sie bestimmt nie eine destruktive Energie, denn schließlich war er das Licht im Dunkel der Nacht. Ein, astronomisch bedingtes, Ausbleiben seiner sichtbaren Anwesenheit am Morgenhimmel, konnte eigentlich nur ein schlechtes Omen sein.

Zudem kommt durch seinen Namen (welcher auch als „der Glänzende“ übersetzt werden kann), seine Identifikation mit dem hell strahlenden Stern und die Abstammung von seiner triebhaften Mutter, mit der er eine funktionale Einheit bildete, bei den Hellenen schon seine später so oft gerühmte und immer wieder erwähnte Schönheit zum Ausdruck.

Römisch

Die wörtliche Übersetzung von Phosphoros ins Lateinische, ergab in der römischen Mythologie schließlich den Namen Lucifer, welcher auf lux (Licht) und ferres (bringen) zurückzuführen ist und analog den Griechen, ebenfalls als poetische Bezeichnung für den Morgenstern verwendet wurde. An die Stelle von Eos trat Aurora, die Schwester des Sonnengottes Sol und der Mondgöttin Luna, die später jedoch mit der etruskischen Thesan gleichgesetzt wurde. Auch hier nimmt der, nach christlichen Mythen, gefallene Engel absolut keine Gegenposition zum Sonnengott ein.

Hauptsächlich Ovid ist die Überlieferung vom berittenen Lucifer, der mit seinem Pferd über den Himmel reitet, zu verdanken. Bei Statius wechselt er sein weißes Pferd gegen ein anderes (ob es ein schwarzes ist kann man aus dem Text nicht eruieren), um des Nachts – anstelle des griechischen Hesperus – das Licht der Luna zu verkünden. Dass er in einem Wagen über den Himmel fährt, findet man bei den antiken Autoren mit wenigen Ausnahmen kaum.

Fast selbstverständlich ergibt sich ein besonderes Verhältnis von Lucifer zur Liebesgöttin Venus, denn schließlich war er ihr Stern, wobei Hygin – in dem er sich auf eine Stelle bei Hesiod bezieht – meinte, dass sie sich mit ihm über seine Schönheit gestritten haben soll. In diesem Kontext muss er natürlich fast zwangsläufig auf dem Gebiet der Liebe tätig werden, Vergil erwähnt ihn diesbezüglich als den Stern, welcher von ihr heiß geliebt wird. Durch die mythologische Auftrennung der astronomischen Venus in einen Morgen- und Abendstern, gibt es auf diesem Gebiet jedoch einige Wirrnisse. Schließlich sehnen sich die Liebenden ja eher die Verkündung der Nacht, folglich den griechischen Hesperos herbei.

Auf keinen Fall sollte man aber den Einfluss der mythologischen Venus mit ihren Attributen – sie wird mit der griechischen Aphrodite gleichgesetzt – auf meinen Lieblingsengel unterschätzen. Sie hat sicherlich einen maßgeblichen Einfluss darauf, dass man ihn gegenwärtig oft als stolzen Engel wahrnimmt und als den Herrn der Künste betrachtet. In wieweit diese Beziehung eine Vorprägung für seine Rolle als Verführer darstellt, überlasse ich Ihrer Phantasie.

Jüdisch – Christlich

Jesaja 14, Vers 12: Wie jäh bist du vom Himmel gefallen, strahlender Morgenstern! Zu Boden bist du geschmettert, du Bezwinger der Völker.

Im Alten Testament erscheint der „strahlende Morgenstern“ zum ersten Mal als Helal, was sich in der griechischen Septuaginta zu Eosophoros und in der lateinischen Vulgata zu Luzifer wandelte.

Bemerkenswert ist, dass hier in gewissen Kreisen anscheinend eine Verwechslung von Gestalten aus der hellenischen Götterwelt stattgefunden hat: Während in der griechischen Mythologie Phaëthon (der Strahlende), bei Ovid und Nonnos der Sohn des Sonnengottes Helios-Phoebus und der Nymphe Klymene, durch einen Blitz des Zeus vom Himmel geholt wird, setzt man in der Bibel Luzifer an die Stelle des Gestürzten. Zu dieser Verwechslung mit beigetragen hat vielleicht auch der Umstand, dass bei Hesiod der attische Heros Kephalos und Eos als Eltern des Phaëthon genannt werden und ‚strahlen’ ein Attribut des Morgensternes ist.

Wenn man die Geschichte des Phaëthon studiert, ist es wahrscheinlich, dass er ein Wandelstern oder Komet der Vorzeit war, welcher auf der Erde eine Katastrophe ausgelöste (ev. Meteoriteneinschlag). Eine Gleichsetzung mit Phosphoros-Lucifer ist auf jeden Fall schon rein aus dem Grund überaus zweifelhaft, da die astronomische Venus ja bekanntlich keineswegs vom Himmel stürzte.

Wie wurde nun der Träger des Lichtes im Christentum zum personifizierten Bösen? Während einige Kirchengelehrte, der jüdischen Überlieferung folgend, die entsprechende Textstelle von Jesaja als das mystifizierte Ende eines Königs von Babylon betrachteten, behauptete z.B. Origenes, in Anlehnung an die griechischen Mythen und im Kontext mit der aufkommenden Engelslehre des Christentums, dass Luzifer als himmlischer Geist in den Abgrund stürzte, nach dem er sich der Fama zu Folge versuchte mit Gott gleichzustellen.

Diese beiden negativ geprägten Identifikationen, der irdische Sturz eines heidnischen Königs als Allegorie für den Fall des Teufels, so wie Luzifer der sich gegen seinen angeblichen Herrn auflehnt, legten nun also ein Fundament um die mythische Gestalt des strahlenden Morgensterns zu diskreditieren. Man entledigte sich dadurch geschickt einer heidnischen Gottheit, welche als Lichtträger naturgemäß eine Bedrohung für den monotheistischen Jehovah darstellte.

Maßgeblichen Einfluss auf die Gleichsetzung des gefallenen Engels mit dem Lichtbringer, übte ebenfalls die Bibelstelle 28,14 von Ezechiel aus. Obwohl der dort beschriebene, glänzende und schimmernde Cherub, lediglich die Bezeichnung für den schönen und mächtigen, aber durchaus menschlichen König von Tyrus war, setzte man dessen Stolz und Hochmut in Beziehung zu Helal / Eosophoros / Lucifer.

Durch das Lukasevangelium, in dem Jesus im Vers 10, Abschnitt 18 sagt: „Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz“, stellten ihn die Kirchenväter, zumindest jene des offiziellen Christentums, schließlich endgültig mit ihrem Teufel auf eine Ebene. Obwohl sich die heute gängige Vorstellung, dass Luzifer dem Satan entsprechen soll, aus diversen heterogenen Quellen zusammensetzt und in der Bibel nicht wirklich verankert ist, hat sie sich spätestens im frühen Mittelalter weitgehend durchgesetzt und wurde faktisch zu einem kirchlichen Dogma.

Was an dieser Stelle ein wenig komisch anmuten mag, ist der Umstand das Lucifer in der römisch-katholischen Liturgie ursprünglich für Jesus als Lichtbringer stand, es in der Vulgata einige Textstellen gibt welche den Luzifer als Morgenstern absolut nicht in den Kontext mit dem Teufel bringen und laut der Johannes Offenbarung 22,16 selbst Jesus verlauten lässt:

„Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch dies zu bezeugen für die Gemeinden. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern.“

Wenn man die Geschichte von Luzifer und seiner Hybris in der christlichen Tradition betrachtet, ist nicht von der Hand zu weisen, dass seine Rebellion – der einst Liebling Gottes war – eine große Ähnlichkeit mit dem Prometheus-Mythos aufweist, was Jehovah meiner Ansicht nach jedoch nicht wirklich in ein schmeichelhaftes Licht stellt.

Da Zeus sich nach Angaben von Hesiod weigerte, denn Menschen ihr schweres Los zu erleichtern, weil sie nicht gewillt waren ihm die besten Teile der Opfertiere anzubieten, weigerte er sich ihnen das Feuer zu geben. Prometheus aber raubte es ihm und brachte es in einem hohlen Rohr verborgen zur Erde. Nach Platon raubte er in der Werkstatt von Hephaistos und Athene das Feuer der Weisheit und setzte den göttlichen Funken in die erst vor kurzem aus Lehm geschaffenen Menschen. Es war folglich die spirituelle Energie, welche den Menschen beseelte.

Wie sich nun also Prometheus gegen die Gottheit erhebt um dem Menschen zu helfen, unternimmt Luzifer denselben Schritt um Erkenntnis und Unabhängigkeit zu erlangen, was laut der gängigen Vorstellung im Christentum zu folgendem Sturz führte, der in der Apokalypse (12, 7-9) wie folgt beschrieben wird:

„Und es erhob sich ein Streit im Himmel: Michael und seine Engel stritten mit dem Drachen, und der Drachen stritt und seine Engel und siegten nicht, auch ward ihre Stätte nicht mehr gefunden im Himmel.

Und es ward ausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt der Teufel und Satanas, der die ganze Welt verführt, und ward geworfen auf die Erde, und seine Engel wurden auch dahin geworfen.“

Theosophisch – Anthroposophisch

Nach Dr. Franz Hartmann, leitete von 1896 an die „Theosophische Gesellschaft in Deutschland“[1], ist das Licht von Lucifer jenes der Verständnisfähigkeit, im Gegensatz zur göttlichen Weisheit (Theosophia). Christus setzt er mit der Sonne, dem von aller Selbstheit befreiten, göttlichen Verstand gleich, wobei Lucifer dem Mond entspricht, welcher den vom „Ich“ behafteten Scharfsinn, respektive den Intellekt verkörpert. Für ihn ist das Licht von Lucifer somit lediglich der Gegenschein des Chrestos-Prinzips (Diabolus est deus inversus), durch den man jedoch nicht in die göttlichen Geheimnisse eindringen kann.

Was diese These stark von der Sicht der christlichen Amtskirchen unterscheidet, ist der Umstand, dass der Lichtträger hier nicht per se als der Böse betrachtet wird, sondern eine Entwicklungsstufe in der Vervollkommnung des Menschen darstellt, die überwunden werden muss. So soll man beispielsweise nicht auf das eigene Denken und Streben – welches ihm zugeordnet wird – verzichten, wenn jedoch die Erkenntnis der Wahrheit im Menschen eingetreten sei, erhebe man sich über diese.

So gesehen kann Lucifer zwar durchaus negative Aspekte haben, ist jedoch als Grundlage für die Erkenntnis des Göttlichen notwendig. In seinem kurzgefassten Grundriss über die Geheimlehre der H. P. Blavatsky schreibt er: „Der Fall Lucifers bedeutet in Wirklichkeit das Herabsteigen des Lichtbringers in die Materie, wodurch alleine die Materie erleuchtet und vom geistigen Bewusstsein durchdrungen werden kann. Ohne den Fall des Engels gäbe es keine Erlösung des Menschen, ohne Individualisierung in menschlichen Formen keine geistige Individualität.“[2]

In der Anthroposophie des Rudolf Steiner, die er aus der Theosophie heraus entwickelte[3], weil ihm diese zu stark an der östlichen Mystik orientiert war, erscheint Luzifer im Erdenmensch in Wechselwirkung mit dem persischen Ahriman. In dem er den Menschen die Erkenntnis von Gut und Böse gab, brachte er ihnen die individuelle Freiheit, verführte sie aber auch zum Egoismus, was sie unter anderem erst anfällig für die ahrimanische Kraft, den materialistisch-technischen Verstand machte. Durch die, von ihm initiierte Vertreibung aus dem Paradies, dieses Eintauchen in die äußere, sinnliche Welt, wollte er sie jedoch nicht so stark an die Materie binden wie das mittlerweile der Fall sei. Die Anthroposophen sehen die wahre Freiheit in einem gesunden Gleichgewicht zwischen den erdflüchtigen luziferischen und erdsüchtigen ahrimanischen Kräften.

Laut dem AnthroWiki, der freien Wissensdatenbank für Anthroposophie, gäbe es die menschliche Kultur ohne Luzifer nicht, denn die Wissenschaft und Kunst seien eine Gabe von ihm. Diese Vorstellung läuft in der Grundessenz also durchaus synchron mit jener der Theosophie, wurde im Endeffekt einfach noch durch die Auslagerung des materialistisch-technischen Verstandes in die Gestalt des Ahrimans erweitert. Demnach ist er zwar nach ihnen absolut nicht ungefährlich für die eigene Entwicklung, schließlich verleitet sein Erkenntnislicht gerne dazu die sinnliche, der geistigen Wahrnehmung vorzuziehen und vom Hochmut spricht man ihn dadurch auch nicht los, aber so wird er zumindest von der Verantwortung freigesprochen, die Menschen an ihre einseitigen, irdischen Verstrickungen der technisierten Welt zu binden.

Auch wenn Steiner und seinen Anhängern ihn folglich als Verführer und Widersacher betrachten und erkennen, welcher den Menschen in die sinnliche Welt der Visionen, Illusionen, der Ekstase und des Rauschen führen will, sehen sie in ihm ein positives Wirken, wenn man durch ihn das Licht der Weisheit und den Sinn für die Schönheit derjenigen aufnehmen kann. Zumindest im Bezug auf die künstlerischen Tätigkeiten genießt er bei ihnen also einen durchaus hohen Stellenwert, zu dem erkennt Steiner in seinem Wirken auch den Übergang des Menschen von der Natur in die Kultur, er ist für ihn das Prinzip, welches die Erde zur Geistigkeit hinaufführt.

Lucifer in der Kunst

Vorbemerkung zu diesem Kapitel: Auch wenn ich in meinen vorangehenden, mythologischen Erläuterungen über den Träger des ‚dunklen’ Lichtes begründete Zweifel daran vorbrachte, dass man ihn in der Historie der jüdisch-christlich gefärbten Kulturwelt zum gefallenen Engel mutieren ließ und schließlich mit dem Teufel gleichsetzte, werde ich dieser Unterscheidung, da sie im kollektiven Unbewussten längst zu einem integrierten Bestandteil seines Wesens geworden ist, an dieser Stelle nur sehr bedingt Beachtung schenken.

Allgemein

Luzifer FidusFidus, Luzifer Morgenstern, 1894

Ich darf wohl mit Fug und Recht behaupten – auch wenn ich in dieser Hinsicht nicht wirklich neutral bin –, dass es abgesehen von der Frau keine andere Gestalt in der Geschichte der Menschheit gibt, welche einen solch tiefgründig prägenden und kreativen Einfluss auf die Kunst ausübt, wie jene des sagenumwobenen Luzifers. Ob es nun in der Literatur, in der Musik oder Malerei ist, jene Werke welche durch die Inspiration von ihm und seinem Reich entstanden, üben auf den Menschen in der Regel eine weit größere Faszination aus, als zum Beispiel die seichten Heiligen des Christentums. Selbst in den kirchlichen Darstellungen ist sein Zauber meist wesentlich interessanter, als jener von denen, die man laut ihnen eigentlich anbeten sollte.

Was sind nun die Ursachen für diesen, dem gesellschaftlichen Denken eigentlich zuwiderlaufenden Umstand? Betrachten wir die Angelegenheit ein wenig näher: Ein wichtiger Punkt stellt diesbezüglich sicher seine oft gerühmte Schönheit dar, die ihn seit seiner Erscheinung als Phosphoros bis hin zum gefallenen Engel (schließlich war er im Himmelreich ja bekanntlich der Strahlendste) stets begleitet hat. Stellt man diese in einen Kontext mit seinen lieblich, schmeichelnden Eigenschaften, welche er in der Gestalt des Verführers verkörpert, und seiner Affinität zum visionären Illuminismus, der hellsichtigen Sehnsucht und des ekstatischen Rausches, scheint es absolut nicht verwunderlich und durchaus schlüssig zu sein, dass er unter zahlreichen Personen als Herr der Künste betrachtet wird. Im Gegensatz zum äußerst verbrämten Christentum, welches zum überwiegenden Teil aus lustfeindlichen Elementen besteht und nur ein sehr schlechtes Auge für die irdische Schönheit besitzt, muss sein edles Wesen fast zwangsläufig die Phantasien einer Künstlerseele anregen.

Ein sicher ebenso gewichtiger Umstand ist, dass Luzifer wohl wie kein anderer für die individuelle Freiheit des Einzelnen einsteht. In dem er die Erkenntnis über den Glauben stellt, sich nicht blind einem alten Tyrannen unterwirft der bedingungslose Gefolgschaft fordert, gibt er dem Menschen eine Anleitung um sich den Geheimnissen des Daseins selbst anzunähern. Er vertritt somit keine dogmatische Doktrin, welche noch nicht einmal angezweifelt werden darf, sondern fordert dazu auf, sich ohne feststehende Grenzen und Bindungen ein eigenes Bild über die tatsächliche Existenz des Göttlichen zu machen. Schöpferische Kunst in all ihren Formen und Variationen – wir sprechen hier nicht über die zahlreichen, degenerierten Ergüsse welche sich heutzutage nur all zu gern mit dieser Etikette schmücken –, ist nun mal immer ein Versuch dasjenige auf eine vollkommen individuelle Art zu ergründen und dadurch in der Grundessenz stets luziferisch.

Wenn wir diese Feststellung konsequent weiterverfolgen, bleibt nur noch zu sagen: Selbst wenn in einem künstlerischen Objekt der Darstellung, dem Produkt einer Weltanschauung des Interpretierenden, kein direkter Zusammenhang mit dem Lichtträger hergestellt wird, ist das Werk ein Extrakt seines transzendentalen Wirkens. Wird es dann zusätzlich noch in irgendeiner Weise mit seiner Gestalt durchsetzt, ist es prädestiniert um den Konsumenten in seine tiefsten, seelischen Abgründe zu führen, wo Erkenntnis jenseits der korrumpierenden, vereinnahmenden Werte- und Moralvorstellungen der gängigen Gesellschaftsstruktur erst möglich wird.

»Licht ist Stoff, und Dunkelheit ist reiner Geist. Dunkelheit in ihrer innewohnenden, metaphysischen Grundlage ist subjektives und absolutes Licht, Licht in all seinem Glanz und der Pracht dagegen bloß eine Menge von Schatten, und da es niemals ewig sein kann, nur eine Illusion oder Maya.«

Helena Petrowna Blavatsky (1831-1891)

Der dritte maßgebliche Punkt für diesen Umstand, ist der eng mit ihm verwobene Nimbus der Dunkelheit, welcher im Christentum nur all zu gerne mit dem Bösen assoziiert wird. Was im Schatten steht und dazu noch das Stigma der Gefahr trägt, muss fast zwangsläufig die Neugier der Menschen auf sich ziehen.

Bekanntlich schmecken die Fürchte des Verbotenen weitaus süßer, ist ihre Verheißung weit verlockender, als jene fade Kost die durch die Gesellschaft legitimiert wird. Selbst wenn der kümmerliche Verstand unseres kulturellen Systems mit aller Macht gegen diese Tatsache kämpft, der Einzelne dies in der Regel verleumdet, träumt doch eigentlich jeder ab und an davon, die festgesetzten Grenzen auf irgendeine Art und Weise zu überschreiten. Entgegen der vermeintlichen Ratio wird das auch oftmals getan, um hier nur ein Beispiel zu nennen: Ein Bordell lebt sicherlich nur in den wenigsten Fällen von jenen Kunden, die lediglich eine sexuelle Befriedigung suchen, meistens übt der Trieb die Schranke der angeblichen Sünden zu überwinden eine mindestens ebenso große Anziehungskraft aus.

Logischerweise führt diese Doppelmoral oft zu sehr skurrilen und fast bemitleidenswerten Auswüchsen, aber mir sind Personen die diesen Funken der verborgenen Rebellion gegen bestehende Werte in sich tragen, immer noch weitaus lieber als all jene treu-dämlichen Schäflein, welche die Prägungen ihres Umfeldes unreflektiert akzeptieren und verteidigen.

Ein anderer Ausdruck dieser funkelnden Dunkelheit ist die weit verbreitete Sehnsucht nach dem Tod (auch wenn sie nicht immer als solches zu erkennen ist), welche in diesem Kontext oft fälschlicherweise mit dem Nirwana identifiziert wird. Wenn man wahrhaftige Erkenntnis sucht, sich auf den kristallisierenden Pfad begibt um das dunkle Licht von Luzifer zu ergründen, wird man zwangsläufig irgend einmal an den Punkt kommen, an dem der Nihilismus aller weltanschaulichen Modelle überhand bekommt und man dem Antlitz des Nichts in die Augen sieht. Urplötzlich verliert alles an Bedeutung, entspricht jeglicher formulierte Sinn lediglich einer zynischen Feststellung fernab einer fassbaren Grundlage. Die Fülle des Lebens ist dann einer absoluten Leerheit verfallen, denn der Intellekt ist nun so weit vorgedrungen, dass alle Glaubensätze nur noch dem sarkastischen Gespött eines Narren entsprechen.

Genau hier liegt nun die Gefahr für all jene, die auf der Suche nach wahrhaftiger Freiheit sind. An dieser Schwelle, man mag sie auch mit dem kabbalistischen Abyssus[4] vergleichen, wird sich zeigen ob das Individuum den Träger des Lichtes als Bereicherung für sein Dasein erfassen kann, oder ob er einem Wahn verfällt.

Wird man sich in dieser melancholischen Stimmung der absoluten Ohnmacht, endgültig dafür entscheiden das der Tod als Repräsentant des Nichts die Erlösung darstellt, glaubt man an die süßen Verlockungen welche einem das Jenseits immer wieder in aller Heimlichkeit zuflüstert, wird man sich auf ewig in den unendlichen Weiten des Universums verlieren.

Ergreift einem hingegen die Angst, schreckt man in dieser Situation, an dieser Schwelle davor zurück den eingeschlagenen Weg mit voller Konsequenz zu gehen und vertröstet man sich dann erneut mit seinen alten, grundsätzlich solar ausgerichteten, hedonistischen Spielereien, wird im Hintergrund latent der fade Geschmack der Sinnlosigkeit verbleiben. Was einmal Farbe besaß, wird subjektiv von einer unendlich tristen Blassheit überzogen, welche dann oftmals mit irgendwelchem Suchtverhalten überspielt wird.

Schafft man es jedoch, den Tod und das Nichts als integrativen Bestandteil von allem zu betrachten, sich mit ihm zu vermählen ohne ihm zu erliegen, in dem man sich in dieser Situation neue Werte erschafft, die sich auf sich selbst beziehen und dem Leben bejahend gegenüberstehen, überwindet man in tatsächlicher Transzendenz die Endlichkeit und gelangt so zu einem vollkommen unabhängigen Standpunkt.

Erst wenn man an dieser Stelle – welche in der Grundessenz dem Übermenschen von Nietzsche entspricht – angelangt ist, wird man fähig sein sich auf eine ernst zu nehmende Weise mit Magie zu beschäftigen!

Kommen wir nun jedoch, um nicht all zu weit vom Kern des Themas abzuschweifen, zum Fazit meiner diesbezüglichen Erläuterung: Analog seinem Wirken in unserer Kultur, faszinieren und inspirieren diese verführerischen Eigenschaften – inklusive der damit einhergehenden Übertretungen – des dunklen Engels selbstverständlich immer wieder eine große Anzahl an Kunstschaffenden, und damit auch ihre Bewunderer.

Personell

Als Figur besitzt der satanische Luzifer weit über tausend Masken, es ist nicht verfehlt ihn als den Meister der Verwandlung schlechthin zu betrachten. Ob er nun dem Giuseppe Tartini (1692-1770) im Traum erscheint, um der Musik neue Möglichkeiten zu verschaffen und den Ruhm des Komponisten zu fördern, oder bei Salman Rushdie ein alltäglicher Mensch wird um den ewigen Kampf von Gut und Böse zu veranschaulichen, stets nimmt seine Figur jene Position ein welche dem Künstler zur Veranschaulichung seines Werkes dient. Sein Wesen umfasst die gesamte Bandbreite an menschlichen Empfindungen, was dazu führt das er sich ohne weiteres vom durchtriebenen Bösewicht, bis zum Bewahrer der höchsten Weisheit und Erleuchtung wandeln kann.

Die mittelalterliche Vorstellung von Luzifer wurde zum einen sehr stark durch Thomas von Aquin geprägt, in der Literatur aber auch maßgeblich von Dante Alighieri (1265-1321) mitgestaltet. In seiner „Göttlichen Komödie“ schimmert teils eine gewisse Sympathie für den Rebellen durch, aber selbst wenn er Kirchenobrigkeiten im Höllenfeuer schmoren ließ, unterscheiden sich seine christlich-moralischen Vorstellungen im Endeffekt nicht groß von jenen, welche zu dieser Zeit vom religiösen Establishment vertreten wurden.

Knapp dreihundertfünfzig Jahre später entsteht in einer Zeit, in der die Psychologisierung des Bösen und die Individualisierung des Menschen ihre ersten Früchte trägt, „Das verlorene Paradies“ von John Milton. Bei ihm wird der Rebell, obwohl er zwar noch immer die Schuld am schlechten dieser Welt trägt, als tragische Figur die nicht von ihrem als gut erkannten Ziel ablässt, regelrecht zum Helden hochstilisiert. Seine darin enthaltene Darstellung des Gehörnten ist zwar im Gegensatz zu jener von Gott viel intensiver und stärker, aber das ihn im Zuge der Romantisierung einige zum Satanisten verklären, weil ihn z.B. William Blake in „The Marriage of Heaven and Hell“ einen unbewussten Parteigänger des Teufels nennt, wird der Sache sicherlich nicht gerecht.

Trotzdem darf man ihn als Wegbereiter für jene Schriftsteller des 19. Jahrhunderts betrachten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben das angeblich Böse nun durch das Bewusstsein vollständig zu rehabilitieren. Diesbezüglich erwähnenswert sind sicher Lord Byron und Charles Baudelaire, die aus dem faszinierenden Geschöpf ein moralisch überlegenes Wesen kreierten. Auch wenn diese beiden wohl nicht an einen Endsieg des Widersachers, respektive ihrer darin verkörperten Prinzipien glaubten, setzten sie mit ihrem zynischen Idealismus einen gesellschaftskritischen Gegenpunkt zu den althergebrachten Strukturen. Blakes Werk eröffnet laut Josef Dvorak darüber hinaus sogar die weiter reichende Hoffnung: „…, dass die Welt nicht auf jene geschlossenen Schemata beschränkt werden kann, in denen von vornherein alles entschieden ist, wo weder Suche nach Erregung noch Erwachen möglich sind, wo wir den vorgezeichneten Weg zu verfolgen, zu schlafen und unsere Atemzüge mit dem universellen Ticken des Schlummers zu vermischen haben.“[5]

Kommen wir nun zu einer Figur, der man sich in diesem Kontext nur schlecht entziehen kann. Ich spreche von Mephistopheles, wie ihn Johann Wolfgang Goethe in seinem ersten Teil von Faust darstellt. Auf die Frage wer er denn sei, antwortet er Faust:

„Ein Teil von jener Kraft,

die stets das Böse will,

und stets das Gute schafft“

Etwas später sagt er des Weiteren über sich:

„Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war,

ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar, …“ [6]

Mephisto kann man folglich, wie es Huston Steward Chamberlain in seinem Werk über Goethe ausdrückt, als eine Teilkraft des luziferischen Schöpfungskomplexes betrachten, welche als naturhaftes Wesen unbeirrt alle Dinge bis auf den Grund durchschaut. In dem er nun Faust dazu verführt, sich in seinem Streben der Versuchung und dem Irrtum hinzugeben, bringt er ihn durch Selbsterkenntnis bis vor das Antlitz Gottes, der ihm Gnade und Erlösung gewährt. Folglich ist das Böse für Goethe, als ergänzender Teil des Guten, ein unverzichtbarer und gleichberechtigter Aspekt des Göttlichen, welches durch die Liebe von oben überwunden und aufgelöst werden kann.

In vielen Erzählungen des 19. Jahrhunderts erscheint der Teufel als Edelmann, bei Dostojewski zum Beispiel erscheint er als reifer Herr mit feinen Kleidern und weist langes, dichtes Haar und einen leicht grau melierten Spitzbart auf. Viele schildern ihn ebenfalls als geübten Redner und gewandten Philosophen.

Auch Gedichte werden gerne dem gefallenen Engel gewidmet, so lässt ihn Christian Morgenstern – ein Bekannter von Rudolf Steiner – in einem seiner Werke gar als Impulsgeber einer neuen Schöpfung auftreten:

So bring ich wohl das Böse zur Erscheinung,
als Geist der Sonderheit und der Verneinung,
doch neue Welt erschafft mein Geisterorden.

Der Alchemist und Anthroposoph Alexander von Bernus widmet ihm einen schriftlichen Gesang, in dem er ihn als Fürst verehrt und innigst darum bittet sich von Ahriman zu lösen, damit dieser den Dichtern nicht die Worte stiehlt.

An die literarischen Erzählungen angelehnt, erscheint der Diabolus in der Malerei in sehr unterschiedlichen Formen und Wesen, wobei sich die gängigste Darstellung im 12. Jahrhundert herausgebildet hat. Es ist eine vollständig behaarte, menschliche Gestalt, die spitz zulaufende Ohren und einen langen Schwanz aufweist. Die Hörner und Klauen (Bocks- oder Pferdefüsse) welche er dort trägt, deuten sehr stark auf eine geistige Verwandtschaft mit Pan hin.

Im Mittelalter wurden seine Darstellungen vor allem zur Einschüchterung des analphabetischen Volkes benutzt, wobei sich die Höllen- und Teufelszenarien der europäischen Tafelmalerei zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert durch eine ausgesprochen große, künstlerische Experimentierfreudigkeit auszeichnen. In diesem Zusammenhang ist sicherlich Hieronymus Bosch besonders hervor zu heben, in dessen „Garten der Lüste“ wohl der grotesk-phantastischste Höhepunkt des menschenfressenden Satans dargestellt wird.

Durch die Künstler der Renaissance begann sich das Bild des stinkenden Tieres langsam zu wandeln, der Widersacher erschien nun oft als lieblicher Satyr oder galanter Faun. Somit verlor der Teufel, begünstigt durch die bizarr übertriebenen Darstellungen des Mittelalters, immer wie mehr seinen übernatürlichen Schreck, er wurde zunehmend vermenschlicht und die Satans- und Dämonenbilder von der Kirche kontinuierlich zugunsten der Heiligen und Engel eingeschränkt. Schlussendlich wurde er meist nur noch für Darstellungen des Engelsturzes und des Jüngsten Gerichtes verwendet, aber auch in diesem Zusammenhang lange nicht mehr so phantastisch wie vorher.

Einige der eindrücklichsten und bekanntesten Bilder von Luzifer, fertigte der französische Maler und Graphiker Gustave Doré (1832-1883) an. Seine berühmten Buchillustrationen reichen unter anderem von der Bibel, über Dantes „Divina Commedia“ bis hin zu Miltons „Paradise Lost“, wo vor allem seine schier unerschöpfliche Phantasie und sein überaus effektvolles Spiel mit Licht und Schatten beeindruckt.

Gegenwärtig ist meiner Ansicht nach auf jeden Fall HR Gigers künstlerisch verfeinerte Abbildung von Eliphas Lévis Baphomet zu erwähnen, seine moderne Interpretation dieser synkretistischen Gottheit zeugt auf der symbolischen Ebene von einem überaus tiefen, philosophischen Verständnis. Obwohl er zwar nicht in einem direkten Kontext zu meinem Liebling steht, er gleicht eher den alten, gehörnten Fruchtbarkeitsgöttern vergangener Kulturen, kann man über ihn auch ohne die christliche Verallgemeinerung des Teufelsbildes, problemlos eine Verwandtschaft zu Luzifer herstellen. Für beide gilt, wie Hermes Psychopompos im alchemistischen Rosarium über sich selbst sagt: „Ich bringe das Licht hervor, aber die Finsternis gehört zu meiner Natur.“

Die Angewohnheit mancher Leute den Teufel in der Musik zu sehen, reicht bis ins Mittelalter zurück, ziemlich lange grassierte gar der Glaube, dass sich Satan in der Tonleiter verberge. Joachim Schmidt schreibt hierzu: „Der Triton, das Intervall f-h, galt vielen Musiktheoretikern lange Zeit als satanisch, der Spruch ‚Si contra fa est diabolus in musica’ (h gegen f ist der Teufel in der Musik) hatte über Jahrhunderte hinweg Gültigkeit. Aus der liturgischen Musik des Mittelalters war dieses Intervall gänzlich verbannt; …“[7]

Bei besonders begnadeten Musikern ist oft die Sprache davon, dass sie einen Pakt mit dem Gehörnten eingegangen seien. So war zum Beispiel der Violinist Niccolò Paganini[8], angeblich ein großer, hagerer Mensch, dessen Augen von innerem Feuer leuchteten, der seiner Geige wahrlich zauberhafte Klänge zu entlocken wusste, die technisch gesehen weit über dem allgemeinen Niveau der damaligen Zeit standen, bei seinen Zeitgenossen schlicht als der Teufelsgeiger bekannt. Dieser Umstand führte sogar dazu, dass man ihn nach seinem Tode im Jahre 1840, vorerst für lange Zeit nicht in der geweihten Erde eines Friedhofs begrub.

Tommy Johnson, ein führender Musiker des Delta Blues, der auch für seine zahlreichen Affären und seinen starken Alkoholkonsum bekannt war, behauptete sogar selbst von sich, dass er seine Seele dem Teufel verkauft hätte, um den Blues richtig spielen zu können.

Diverse musikalische Werke beeinflusste er vor allem in der Gestalt des Mephistopheles von Goethe, diese Figur griffen unter anderem Franz Liszt, Hector Berlioz, Charles François Gounod und Arrigo Boito auf.

Des Weiteren bekunden viele Rockbands eine gewisse Zuneigung zum dunklen Rebellen, die von einer spielerischen Verehrung bis zur absoluten Verherrlichung reichen kann, wobei vor allem letzteres in den meisten Fällen lediglich die Aufgabe eines provokativen PR-Image erfüllt. Angefangen beim „Symphaty for the Devil“ der legendären Rolling Stones, über Black Sabbath und Iron Maiden mit ihrem Kultsong „The Number of the Beast“, bis hin zum oftmals überaus blutrünstigen Black-Metal, hat er einen sehr großen Teil des Rockgenres für sich vereinnahmt. Für eine große Anzahl christlicher Fundamentalisten, stellt diese Art von Musik sogar heute noch ein Synonym für den Teufel dar.

Selbstverständlich hat auch der Film den gefallenen Engel ziemlich schnell für sich entdeckt, schon kurz nach dem das Medium erschaffen wurde, drehte George Milet bereits einen Streifen mit dem Titel: „Schloss des Teufels.“

Ein Klassiker des Horrorgenres, dessen Neuverfilmung dreißig Jahre später passenderweise am 06.06.06 in den Kinos anlief und dessen Entstehungsgeschichte angeblich von zahlreichen unheimlichen Ereignissen begleitet wurde, ist „Das Omen“ vom amerikanischen Regisseur Richard Donner.

Es geht darin um ein Kind, welches von Robert Thorn nach dem plötzlichen Tod ihres Neugeborenen, ohne das Wissen seiner Frau ausgetauscht wird. Nachdem die Familie nach London gezogen ist, da Robert dort nun als Botschafter der USA arbeitet, ereignen sich im Umfeld des jungen Damien einige mysteriöse Vorfälle. Auf seiner Geburtstagsfeier stranguliert sich z.B. das Kindermädchen, worauf ein Priester vergeblich versucht Mr. Thorn darüber aufzuklären, dass sein Sohn die Personifikation des Antichristen sei. Erst viel später, nicht zuletzt wegen des tragischen Todes seiner Frau, überwindet er durch die Entdeckung der Zahl 666 am Hinterkopf des Jungen seinen Skeptizismus. Als er ihn daraufhin in einer Kirche mit sieben Dolchen erstechen will, um sein weiteres Wirken zu unterbinden, wird er von Polizisten erschossen. Die letzte Einstellung zeigt Damien, wie er nach dem Staatsbegräbnis seiner Eltern die Hand der First Lady hält und rückwärts blickend in die Kamera lächelt.

Neben dem Remake aus dem Jahr 2006, gibt es noch drei Fortsetzungen dieses Films, wobei keine an den großen Erfolg des Originals anknüpfen konnte.

Im Untergrund beschäftigte sich vor allem der Film „Lucifer Rising“ von Kenneth Anger[9], dessen Dreharbeiten mehrmals unterbrochen wurden, sehr eindrücklich mit dem Thema. Einmal konnte er nicht fertig gestellt werden, weil der Hauptdarsteller Bobby Beausoleil, ein Mitglied der „Manson Family“ wegen Mordes inhaftiert wurde. Der nächste Versuch, mit Marianne Faithfull in der Rolle von Lilith, scheiterte an der Zusammenarbeit mit Jimmy Page, welcher eigentlich den Soundtrack dazu beitragen sollte. In der endgültigen, überarbeiteten Version von 1980, übernimmt Bobby – der die Musik im Gefängnis einspielt – diesen Part.

Der durchwegs kultisch aufgebaute Film besticht durch einen unheilvoll dröhnenden Sound, einen avantgardistischen, ikonographisch überaus hochstehenden Zusammenschnitt, in welchem diverse Mythen an symbolträchtigen Plätzen mit eindrucksvollen Naturereignissen und magisch-rituellen Handlungen durchmischt werden. Im Endeffekt geht es darum, Lucifer als den „Bringer of Light“ zu beschwören.

„Die neun Pforten“ von Roman Polanski ist eine, im Jahr 1999 entstandene Verfilmung des Romans: „Der Club Dumas“ von Arturo Pérez-Reverte. Auch wenn Polanski den okkulten Inhalt der Geschichte wohl nicht all zu ernst nahm, bleibt derjenige doch äußerst interessant.

Die neun PfortenDean Corso, ein Spezialist für antike Bücher, wird von Boris Balkan beauftragt die Echtheit eines Buches zu prüfen, von dem lediglich drei Ausgaben existieren. Während seinen Recherchen geschehen geheimnisvolle Dinge, unter anderem taucht ständig ein Mädchen mit grünen Augen auf und ihm wird erzählt, dass der Verfasser dieser Schrift, welche den Titel „Die neun Pforten ins Reich der Schatten“ trägt, mit Luzifer höchstpersönlich kollaborierte.

Beim Vergleich der drei Bücher stellt er fest, dass die je neun darin enthaltenen Holzschnitte nach einem bestimmten Muster voneinander abweichen, wobei jeweils drei davon mit dem Kürzel LCF versehen sind. Balkan erkennt darin einen Weg um den gefallenen Engel zu beschwören, doch durch einen Zufall spürt Corso ihn am Ort, wo er diese Zeremonie inszeniert auf und wird Zeuge seines Misslingens. Schließlich gibt ihm das mysteriöse Mädchen nach einer ekstatischen Vereinigung vor dem Chateau de Puivert[10], wo die Luzifer-Invokation von Boris stattfand, den letzten, entscheidenden Hinweis um die neunte Pforte zu öffnen.

Lucifer in der (Saturn-)Magie

„Deshalb lehrt die Esoterik, steht der Demiurg des Saturn am Beginne der Kausalebene als Hüter der Schwelle. Er kann nur durchschritten werden, wenn er erkannt wurde, um in höher gelagerte luciferische Lichtwelten zu gelangen, die in uranischen Sphären liegen. Erst dann fallen vom Menschen alle bisherigen karmisch bedingten Belastungen ab und er ist erlöst von der Hölle des Erdendaseins. Saturn senkt die Fackel des Todes, aber gleichzeitig leuchtet er auf als der große Lichtbringer, der Engel jenseits des Tores, der immer zur rechten Seite Gottes stand, wie die rein esoterische Mystik lehrt, trotz des Sohnes, der die Erlösung bringen sollte und dem seine Mission missglückt ist. Nur so kann man als wissender Mensch das verzeihende Lächeln deuten, welches um den Mund des grossen Engels spielt. Dann leuchtet Lucifer als Morgenstern für eine neu aufgehende Menschheitsepoche, in der die Dumpfheit der Masse hohen Erkenntnissen gewichen ist, die jenseits der üblichen religiösen Lehren liegen.“

Fra. Protagoras[11]

 Durch den Umstand, dass sich die Anschauung von Luzifer in der Magie, gleich seiner facettenreichen Historie, überaus stark unterscheidet, werde ich hier zur Simplifikation der schier unendlichen Materialfülle lediglich auf jene Aspekte von ihm eingehen, die sich mit unserer Sichtweise vereinbaren lassen. Eine plakative Perspektive als Widersacher zum allgemein gängigen Gottesbild der Christen, wird dem zur Folge lediglich insofern Raum finden, wie sich meine Ausführungen im Endeffekt durch die darin enthaltenen, philosophischen Erörterungen automatisch gegen jenes aussprechen. Somit geht meine Betrachtung im Lichte des großen Demiurgen weit über das, diesbezüglich ständig verwendete Schema von Gut und Böse hinaus, sie orientiert sich schlicht nicht an den Assoziationen welche die breite Masse im Bezug auf ihn hegt, respektive steht per se jenseits der Dualität.

Im Gegensatz zur weit verbreiteten Assoziation von Luzifer mit der Venus, identifizierte ihn die FS in ihrer vollständigen astralen und planetarischen Kosmologie als die höhere Oktave von Saturn, dessen Lichtwelten in uranischen Sphären liegen.[12] Gregorius schrieb folgendes über ihn: „Luzifer als Morgenstern – wie ihn der Maler Fidus so wunderbar zeichnete, ist nicht nur der gefallene große Engel Luzifer, sondern auch der Bruder von Christus. Saturn in seiner höchsten Oktave ist verkörpertes tiefstes Wissen um die Reife durch das Leid. Auch hinter seinem dunklen Tore steht die Erlösung.“[13]

Vergegenwärtigen wir uns deshalb erst einmal folgende Theorie, die maßgeblich von unseren Gründungsmitgliedern geprägt wurde: Astrophysikalisch betrachtet wird die angebliche Absonderung planetarer Masse der Sonne, der Abfall von Licht in den unendlichen Raum, in der alten FS-Literatur mit dem Sturz von Luzifer gleichgesetzt. Saturn als Hüter der Schwelle, welche für die Grenze von Raum und Zeit steht, bildet dadurch mit der Sonne eine Dualität die das irdische Dasein bestimmt. In der höheren saturnischen Oktave, als Jenseits der Schwelle stehend, wird Luzifer somit zum Herrscher über die äußeren Sphären.

Wie man jetzt fälschlicherweise Annehmen könnte, betrachtete die frühere FS den dunklen Engel – trotz des Jahrmillionen alten Kampfes zwischen diesen beiden Planeten – im Kerne nicht als Gegenspieler des Chrestos-Prinzip, sondern als das mystische Geheimnis der Sonne, welche als das heilige Urfeuer betrachtet wird. In der kosmosophischen Annahme[14], dass sich die Planeten dereinst wieder verschmelzen werden, schrieb Gregorius: „Wenn aber Saturn zur Sonne zurückkehren wird, wenn beide als riesiges Doppelgestirn, das alle die anderen Planeten in sich aufgenommen hat, einsam am Himmel kreisen, Sat – mit Christus wieder verbunden steht, ist das Ende unseres Kosmos wieder nahe. Voraussichtlich ist Saturn der Stärkere. Dieser dunkle Engel ist in seiner atomistischen Struktur, was seinen innersten Kern anbetrifft, weitaus dichter und kompakter als der Sonnenkörper (Blei und Gold), sodass am Ende der Planeten-Evolution wohl Saturn von der Sonne verschlungen wird, aber dann als geläutertes, befreites und erlöstes Prinzip die Sonne beherrscht und erlöst.“[15] Somit stellt er das wesensinnerste Arkanum dar, welches eigenmächtig die egozentrische Kraft des Sonnendemiurgen sprengt um den Mensch aus seiner Bevormundung durch die Götter zu befreien.

Darin spiegeln sich unter anderem gewisse Vorstellungen der spätantiken Ophiten, welche in der Paradiesschlange den eigentlichen Erlöser erkannten. Bei ihnen galt sie – zumindest teilweise – als der eigentliche Lichtbringer, weil sie dem Menschen die Erkenntnis über Gut und Böse brachte, um ihn zur höchsten Instanz allen Seins, aller Ethik und aller Moral zu machen. In diesem Mythos besiegte der böse Demiurg „Ialdabaoth“ (eine Verballhornung des alttestamentarischen „Jehova“) den eigentlichen Träger des Lichtes, siegte der blinde Glaube an einem monotheistischen Gott über die gnostische Erkenntnis, aber wie wir ja alle Wissen, ist noch nicht aller Tage Abend. Der heutige Rationalismus und Materialismus der westlichen Welt, so beschränkt, fehlgeleitet und unsinnig er in seinem Streben nach totaler Entmystifizierung auch sein mag, steht rein theoretisch auf jeden Fall – in dem er den Menschen als oberste Instanz betrachtet – wesentlicher näher bei den Lehren des Okkultismus, bei der Vergöttlichung des Individuums, als beim theistischen Weltbild welches alles unter einen herrschaftssüchtigen Schöpfergott zwingen will. Weshalb sich dies in der Praxis nicht wirklich, oder nur sehr destruktiv manifestiert, steht auf einem anderen Blatt geschrieben.

Vereinfacht dargestellt, können wir folgendes festhalten: Der saturnischen Doktrin folgend, gibt es zwei Prinzipien denen man auf dem Weg zur Erlösung folgen kann. Zum einen das Chrestos-Prinzip der Sonne, welches widerspruchslosen Gehorsam und totale Unterwerfung fordert, um sich vollkommen im göttlichen Licht des großen Einen aufzulösen. Das Luzifer-Prinzip hingegen, welches sich hinter der Dunkelheit des Saturns verbirgt, fordert die Menschen dazu auf die Verantwortung für ihr Dasein selbst zu übernehmen, damit er seine eigene Göttlichkeit erkennen kann. Mstr. .˙.Scorpio.˙. hat dies in einem seiner Texte wie folgt beschrieben: „Luzifer war der schönste der Engel. Und er war der Liebling Gottes. Bis er diesem eines Tages sein ,Non serviam!’ entgegenschmetterte, seine endgültige Gehorsamsverweigerung. Der Sturz Luzifers war tatsächlich ein Abtritt, eine Kündigung. Mit einem einzigen Akt der Auflehnung entlarvte er die Herrschaftsmuster der vermeintlich so gütigen Vaterschöpfung – für Rebellion war darin kein Platz, das Paradies konnte nur durch Unterwerfung existieren, durch Anpassung seiner Bewohner an ein ‚Glück’, das in Luzifers Augen nur ein matter Abglanz dessen sein konnte, was der ,Schöpfung’ – die er nun als ,ungeschaffen’ erkannte – möglich war. Die Erschaffung eines Gottes hatte bereits Weichen gestellt, die auf alle Zeiten die Richtung festlegten, in der die ‚Schöpfung’ ihren Sackbahnhöfen entgegenfahren sollte: Die Herrschaft der Gewalt über die Ohnmacht, des Starken über den Schwachen, der Proteine über die Silikate.“[16]

Ein weiterer Aspekt seines magischen Daseins, ist seine Verbindung zur sagenumwobenen Zahl 666, welche in der „Offenbarung des Johannes“ als das Tier bezeichnet wird. Die Zahl spiegelt sich im magischen Quadrat der Sonne wieder, in dem man die Summenzahl seiner 36 Felder errechnet (1 + 2 + 3 + … + 36 = 666). Man nennt dieses Dämonium Svrt. = Sorat. Diesem Tier steht das Lamm, das Buch mit den sieben Siegeln gegenüber, wozu Fra. .˙.Protagoras.˙. schreibt: „Diese sieben Siegel weisen auf den Inhalt hin, auf die Erkenntnisse die im Buche verborgen sind, auf Saturn, den Herrn der achten Sphäre, der über die siebente Sphäre der Venus herrscht. Die achte Sphäre hat das Symbol der Lemniskate, das Symbol von Anfang und Ende.“[17]

So wird Saturn zur Schlange die den Baum der Erkenntnis im Paradies umschlingt, zur Kundalini die erweckt werden muss. Die 36 Felder des Sonnenquadrates ergeben in der Quersumme die 9 Felder des Saturnquadrates, aus welchem sich wiederum viermal die 666 konstruieren lässt. 4 x 9 zeigt übrigens erneut die Verwandtschaft mit der Sonne an.

Magisches Quadrat

In der vorangehenden Abbildung können wir folglich den „Ouroboros“, die sich in den Schwanz beißende Schlange erkennen, wie sie sich um den – im Saturnquadrat verborgenen – Drachen schlingt. Ein Bruder hält dazu schriftlich fest: „Sie umschließt den Ort, das Labyrinth, den Urgreis Aion, der in einer tiefen Höhle haust und der auch Kronos und Saturnus genannt wird“[18]

Daraus ergibt sich, dass mit Luzifer ein Teil des göttlichen Lichtes von der Sonne abfiel, um sich mit der Dunkelheit – die am Anfang alles war – zu vereinigen. Weil ihm dadurch bewusst ist, dass alles Licht in der Dunkelheit entsteht, wird er zum Hüter des dunklen Lichtes, welcher Herr über Leben und Tod ist.

Er verbirgt somit das Wissen um die bestehende Schöpfung in sich, akzeptiert jedoch die vorgegebenen Bahnen nicht und arbeitet darum im Verborgenen daran, diesen ohnmächtigen Umstand der Beschränkung zu überwinden. Als mystischer Bruder der Sonne trägt er ihr Geheimnis in sich, um sie dereinst in einer veredelten Form, die jenseits der Dualität steht, neu zu gebären. Man kann ihn somit als den inneren Wesenskern der Sonne betrachten, der dem Menschen die Möglichkeit eröffnet sich gegenüber der versklavenden Genesis zu emanzipieren.

Folglich, wie ich bereits hinlänglich erörtert habe, ist Lucifer in unserem Kontext eine symbolische Figur welche das Wissen, respektive die Erkenntnis um den Tod und das Nichts in sich verbirgt. In unserem Verständnis leitet er das Individuum ohne Mitleid dazu an, mit messerscharfem Geist sämtliche Illusionen und Schleier zu durchdringen, analog dem Faust von Goethe, stets den Urgrund aller Dinge zu erforschen. Ohne Achtung vor lieb gewonnenen Annehmlichkeiten, zwingt er das geneigte Wesen durch sein bitteres Werkzeug der immer wiederkehrenden Ent-täuschung in einem kristallisierenden Prozess dazu, die Reife zu erlangen um den Ursprung des Seins, die „prima materia“ zu erfassen.

Erst wenn dieser Schritt, die alchemische Schwärze (nigredo) als psychischer Prozess im Mensch vervollständigt ist, wird es ihm gelingen sich der ursprünglichen Magie – wie wir sie definieren[19] – anzunähern. Somit nimmt er als geistiges Prinzip die Rolle eines spirituellen Führers ein, welcher das Individuum an die Schwelle des kausalen Gefüges bringt, hinter deren Überwindung das magische Werk eigentlich erst beginnt!

[1] Die „TGiD“ entstand als Zweig der Theosophischen Gesellschaft von Katherine Tingley.

[2] Frick, Karl R. H.: Licht und Finsternis, Okkulte Geheimgesellschaften bis zur Wende des 20. Jahrhunderts. Band II: Geschichte ihrer Lehren, Rituale und Organisationen. Wiesbaden 2005, S. 286.

[3] R. Steiner war von 1902 bis 1913 Generalsekretär der „Adyar-TG“.

[4] Metaphysisch betrachtet ist der Abyssus der Abgrund zwischen dem Phänomen und dem Noumenon; dem Unwirklichen und dem Wirklichen. Grant, Kenneth: Wiederbelebung der Magick. Berlin 1997, S. 237.

[5] Dvorak, Josef: Satanismus, Schwarze Rituale, Teufelswahn und Exorzismus, Geschichte und Gegenwart. München 2000, S. 327.

[6] Goethe, Johann Wolfgang: Faust, Der Tragödie Erster und Zweiter Teil. Frankfurt a. M. 1998, S. 56 + 57.

[7] Schmidt, Joachim: Satanismus, Mythos und Wirklichkeit. Marburg 2003, S. 226.

[8] Die Geige wird seit jeher als ein teuflisches Instrument betrachtet.

[9] Anger ist ein Anhänger von Aleister Crowley und Mitglied im Caliphats O.T.O.

[10] Eine Katharerburg aus dem 12. Jahrhundert. Weiter diesbezügliche Erläuterungen finden sich in den SaturnRunen Vol. II, No. 9 / Frühling 2007, im Artikel: „Die neun Pforten ins Reich der Schatten“ von Frater Karl.

[11] Fra. .˙.Protagoras.˙.: Blätter für angewandte okkulte Lebenskunst, Saturn = Licht-träger · Hüter der Schwelle · Karma-Planet. Berlin, November/Dezember 1962.

[12] In der klassischen Astrologie beherrschte Saturn den Steinbock und Wassermann. Heute wird Uranus die Herrschaft über den Wassermann zugesprochen, aber wir erkennen hier die enge Verbindung zwischen Saturn und Uranus. Ich selbst bin der Ansicht – was kongruent zur alten Logendoktrin verläuft, dass Saturn die persönlichen Aspekte des Wassermannes abdeckt und Uranus für die kollektiven zuständig ist.

[13] Gregorius, Gregor A.: Blätter für angewandte okkulte Lebenskunst, Das göttliche negative Prinzip. Berlin, März 1954.

[14] Gregorius, Gregor A.: Blätter für angewandte okkulte Lebenskunst, Das System der planetarischen Sphären. Berlin, September 1951.

[15] Gregorius, Gregor A.: Blätter für angewandte okkulte Lebenskunst, Über den Hüter der Schwelle. Berlin, März 1954.

[16] Frater V.˙. D.˙.: Magie oder die unvollendete Legende vom Magier Luzifer, erschienen im „Kursus der praktischen Magie”, Modul II – Heft 11.

[17] Fra. .˙.Protagoras.˙.: Blätter für angewandte okkulte Lebenskunst, Saturn = Licht-träger · Hüter der Schwelle · Karma-Planet. Berlin, November/Dezember 1962.

[18] Fra. .˙.Karl: SaturnRunen Vol. II / No. 9, Die neun Pforten ins Reich der Schatten. Hamburg, Frühling 2007.

[19] Im scheinbar paradoxen Sinne von unmögliche Dinge tun, wie es Mstr. .˙.Thot.˙. in folgender Abhandlung formuliert: Die Kunst des Unmöglichen. Aufsatz, Archiv der Fraternitas Saturni, Berlin 2000.

Schlagwörter:666, Freiheit, Gesellschaft, Individuation, Lucifer
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Eosphoros

Fliegenpilze und Saturnalien

Dezember 24, 2016 in Allgemein

Wünsche allen Lesern schöne Saturnalien!

Hier noch einige interessante Informationen zum ver’rückten Fest des Nazareners:

Wie aus einer römischen Orgie der Geburtstag von Jesus wurde

Das Weihnachtstier

Der Ursprung von Weihnachten

Beschreibung der römischen Orgie

Es ist also definitiv nicht immer alles so, wie es scheint, aber ich danke dem Christentum trotzdem dafür, dass es die römischen Saturnalien, sowie andere heidnische Bräuche und Gepflogenheiten, mit ihrem korrumpierten Geburtstagsfest in unserer Erinnerung wach hält.

Saturnalien

Die Saturnalien im römischen Reich:

Saturnalien Rom

Frei nach Wikipedia: Die Saturnalien waren zunächst nur ein römischer Festtag zu Ehren des Gottes Saturn, der als Herrscher des urzeitlichen goldenen Zeitalters galt und wurde ursprünglich am 17. Dezember gefeiert. Sie fanden erst nach 45 v. Chr. als mehrtägiges Fest zwischen dem 17. und 23. Dezember Anwendung, das später allerdings bis zum 30. Dezember ausgedehnt wurde.

Das Datum geht auf das Gründungsdatum des Saturntempels auf dem Forum Romanum zurück.

Die Feiern begannen mit einem Opfer vor dem Tempel des Saturn und einem öffentlichen Mahl. Öffentliche Einrichtungen waren während der Saturnalien geschlossen. Die Tempel veranstalteten öffentliche Speisungen. Es war üblich, sich zu den Saturnalien zu beschenken.

Wichtigster Aspekt der Saturnalien war die Aufhebung der Standesunterschiede, auch Sklaven wurden an diesem Tag von ihren Herren wie Gleichgestellte behandelt, teilweise wurden die Rollen sogar (scherzhaft) umgekehrt, so dass die Herren ihre Sklaven bedienten. Die Teilnehmer setzten sich pillei auf, Filzkappen, die sonst nur von freigelassenen Sklaven getragen wurden. Es wurde ein Saturnalienfürst (Saturnalicus princeps) gewählt, teilweise wurde dieser auch rex bibendi („König des Trinkens“) genannt. Dieser Name deutet auch auf den stark gesteigerten Weinkonsum während der Festtage hin. Nicht nur der Wein wurde während der Festtage in großem Maße getrunken, es war auch offiziell das Würfelspiel um Geld erlaubt und es konnten Festgeschenke, apophoreta, verlost werden. Auch sonst lockerte sich die Moral während der Feiertage erheblich.

Schlagwörter:Fliegenpilz, Freiheit, Saturnalien, Schlangenzauber
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Eosphoros

Migration versus Freiheit

Januar 10, 2016 in Gesellschaftskritik

Da der Hauptfokus dieser Seite auf der radikalen Individualität liegt, habe ich mich dazu entschlossen, eine weitere Kategorie im Blog einzuführen, welche sich mit Gesellschaftskritik beschäftigt. In ihr sollen ab und an Themen beleuchtet werden, welche der Individuation des menschlichen Wesens entgegen wirken und sie somit behindern. Es geht mir dabei jedoch nicht um politische Statements, denn um es gleich klarzustellen, ich empfinde selbst unser direktdemokratisches System – welches uns vielleicht ein Quäntchen mehr Freiheit lässt, als alle anderen Regierungsformen dies tun würden – als durchgängig korrumpiert und nicht wirklich tauglich, um dem menschlichen Wesen an sich gerecht zu werden. Ich distanziere mich also von der ganzen Bandbreite an politischen Akteuren und Bestrebungen, mag keines dieser vorgefertigten Weltbilder unterstützen und lebe nach dem Motto: „Wer seine Stimme abgibt, hat nichts mehr zu sagen!“

In meinem ersten Beitrag wird es um die momentane Flüchtlingskrise gehen, respektive welche Auswirkungen daraus in Bezug auf unsere Freiheit mit einer hohen Wahrscheinlichkeit resultieren werden. Je länger ich darüber nachdenke, desto besser erscheint mir meine reifende Absicht, mir weit abseits der urbanen Zivilisation ein Haus zu kaufen, um mir da ein eigenes Reich zu erschaffen.

Migration versus Freiheit

Mir ist durchaus bewusst, dass der Westen (allen voran die Amerikaner) diese Krise zu einem grossen Teil selbst erschaffen hat, in dem er zum Beispiel gefestigte Strukturen im Irak, in Libyen, in Ägypten und auch in Syrien, sowie weiteren Ländern destabilisierte und jedem Idiot gerne Waffen verkaufte, aber was da nun für Menschenmassen in Europa einsickern, bereitet mir trotzdem ein sehr laues Gefühl in der Magengegend. Ich habe auch absolut nichts gegen Ausländer, ich denke noch nicht einmal in solchen Kategorien, und lasse jedem seinen Glauben, so lange er ihn mir nicht aufzwingen will, doch gewisse kulturelle Einflüsse stören mich zutiefst. Betrachten wir was nun auf uns zukommt, ergibt dies für mich ein sehr dystopisches Bild für Europa, welches uns in unserer Entwicklung weit zurück werfen wird.

Wenn ich zum Beispiel schon nur meine kosovarischen und türkischen Arbeitskollegen beobachte, welche zu einem grossen Teil bereits in der zweiten Generation hier leben und allgemein als integriert gelten, fällt mir immer wieder auf, wie stark sie trotzdem noch ihren veralteten Vorstellungen anhängen. So weigern sich zum Beispiel fünf junge, ansonsten tolle Kerle, aus irgendeinem kruden Religionsverständnis heraus, auf einem Ausflug eine bekannte, historische Kirche zu betreten, weil sie sich schon alleine durch dies in ihrem Glauben bedroht fühlen. Da holen sich der überwiegende Teil der ledigen Männer ihre Frauen, im Sinne einer arrangierten Ehe, immer noch aus dem Kosovo oder der Türkei, denn so ist man sich scheinbar wesentlich sicherer, dass diese Jungfrauen sind und das alte Frauenbild pflegen. Auch die Meinungsfreiheit hat noch immer sehr enge Grenzen, es sagte mir zwar keiner offen, er fände die Terroranschläge in Paris toll, aber gleichwohl hört man dann im zweiten Satz, dass sie es doch eigentlich verdient hätten, weil sie ja schliesslich mit den Mohammed-Karikaturen den Islam beleidigten. Dass Differenzierung nicht gerade ihre Stärke ist, sei hier einmal dahingestellt, was ich jedoch damit sagen will, ist folgendes: Wenn sich selbst scheinbar gut integrierte, relativ säkularisiert lebende Menschen aus gewissen Kulturkreisen noch nicht einmal mit unseren Grundwerten, wie beispielsweise der Gleichstellung und der Meinungsfreiheit, anfreunden können und dann in Nachbarländern zu beobachten ist, wie sich dort teilweise Ghettos und Parallelgesellschaften bilden, in die sich kein halbwegs vernünftiger Aussenstehender mehr hineintraut, wie sollen wir denn das bewältigen, was nun auf uns zukommt?

Nehmen wir als Beispiel Deutschland: Im Jahre 2012 gehörten ungefähr 5% seiner Bevölkerung dem islamischen Glauben an, was ungefähr vier Millionen Menschen entspricht, die meiner Ansicht nach, wie vorangehend beschrieben, zu einem überwiegenden Teil nicht ein grosses Interesse an unseren, aus der Aufklärung resultierenden Werten zeigen. Zu ihnen kommen dann auch noch weitere Zuwanderer hinzu, welche zwar nicht muslimischen Glaubens sind, die den westlichen Wertekanon aus ihrer kulturellen Prägung heraus aber genauso wenig beachten, respektive einen patriarchalischen und bildungsfernen Habitus an den Tag legen. Viele davon sondern sich in einschlägig bekannten Stadtbezirken ab (z.B. Duisburg-Marxloh, Kreuzberg u.v.a.), in welchen sie versuchen ihre eigene Rechtsprechung durchzusetzen, in dem sie zum Beispiel eigene Friedensrichter einsetzen, Selbstjustiz begehen und staatliche Behörden mit massiver Gewalt angehen. Dieser meistens sehr bildungsferne Teil der Bevölkerung weist dann auch noch eine wesentlich höhere Geburtenrate aus (siehe hierzu Sarrazin), als jener welcher sich um Bildung, Arbeit und Humanität bemüht, und holt oft im Rahmen des Familiennachzugs noch weitere Personen aus ihrem kulturellen Umfeld nach Deutschland, was unter Berücksichtigung der vergangenen Entwicklung eigentlich nur einen Schluss zulässt: „Kurzum herrschen in zahlreichen Bezirken von Deutschland ähnliche Zustände, wie wir sie schon aus den Banlieues von Frankreich kennen!“

In diesem Szenario sind jedoch erst die alten Einwanderer berücksichtigt, also zum Beispiel die türkischstämmigen Arbeitsmigranten und die Kriegsflüchtige aus dem Balkan, sowie die Armutsmigranten aus dem Ostblock und die Flüchtlinge aus weiteren Staaten, welche jedoch vor dem 2015 in weit kleinerer Anzahl hinzukamen. Wenn zu den nun schon bestehenden Problemen jedes Jahr noch ungefähr vier- bis fünfhunderttausend junge, männliche Personen neu dazu stossen – nach dem Bundesamt für Statistik aus dem Jahre 2014 entfielen ungefähr 47% der Asylanträge auf junge Männer unter dreissig Jahren, was sich auch im 2015 nicht gross geändert haben dürfte – welche grösstenteils wiederum einem bildungsfernen Milieu entstammen und arbeitstechnisch über keine wirklich grossartigen Perspektiven verfügen, selbst wenn sie nicht schon mit dem Vorsatz anreisen, sich am Sozialstaat und am Eigentum der Bevölkerung zu bereichern. Viele davon, wie zum Beispiel ein grosser Teil der jungen Marokkaner und Tunesier aus ärmlichen Verhältnissen, sehen es wohl schon fast als Sport an, sich durch kriminelle Taten in europäischen Staaten zu bereichern, sie kommen einzig und alleine aus dem Grund, mit möglichst kleinem Einsatz eine möglichst grosse Abschöpfung zu erreichen, was auch in der grassierenden Herkunftsverschleierung einen Ausdruck findet.

Dies bedeutet in meinen Augen nun, dass sich die geschilderte Entwicklung selbst sehr schnell überholen wird und wir es schon bald, Köln und weitere Städte waren zu Silvester wohl nur ein harmloser Vorgeschmack auf zukünftige Ereignisse, mit Horden an Personen zu tun haben werden, die in organisierten Saubannerzügen raubend und brandschatzend durch die Strassen ziehen, um sich einen möglichst grossen Anteil am Kuchen zu sichern. Um die Sicherheit, insbesondere auch der Frauen, in den Städten überhaupt noch einigermassen gewährleisten zu können, wird eine einschneidende Einschränkung der Persönlichkeitsrechte notwendig werden und ein massives Aufgebot an Polizisten – in sich anbahnenden, bürgerkriegsähnlichen Zuständen, vielleicht sogar des Militärs – wird unsere Strassen säumen. Zudem werden auch die Nationalsozialisten einen starken Zulauf erleben und sich ein Teil dermassen radikalisieren, dass sich nicht nur die Brandanschläge auf Asylunterkünfte exponentiell vermehren werden, sondern es auch sonst viel mehr zu Mord und Totschlag kommt. Im ungünstigsten Fall bekommen sie, nach dem sich militärisch organisierte Bürgerwehren gebildet haben, sogar wieder politische Überhand und was das im Endeffekt bedeuten kann, brauche ich nun wahrlich nicht näher zu erläutern. Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht!

Fazit: Was da in Bezug auf die Migration momentan geschieht, wird in meinen Augen zwangsläufig zu einer grundlegenden Einschränkung der Freiheitsrechte führen und uns in den nächsten Jahrzehnten vor immense Probleme stellen. Das Gefüge unserer Gesellschaft wird sich vollkommen verändern und ein wirklich sicheres Leben wird es wohl nur noch für jene geben, welche das Geld haben, sich hinter dicken Mauern zu verschanzen, wie dies zum Beispiel in Brasilien zu beobachten ist. Die Schere zwischen Arm und Reich wird sich auch bei uns noch viel stärker akzentuieren und die meisten Personen werden zu den Verlierern gehören, respektive einfach froh sein, wenn jeden Tag noch etwas auf dem Tisch steht. Die Masse wird bestimmt nicht mehr von Strandferien träumen und noch viel mehr in Abhängigkeiten verstrickt sein, weil die Not schlicht und einfach keine andere Option für sie zu bieten hat. Die momentane Migration wird in meinen Augen also die Freiheit, wie wir sie bis anhin kennen, mit einem Dolchstoss in den Rücken ermorden und eine Kartoffel wird dann unter Umständen, auf jeden Fall für gewisse Leute, schon bald sehr viel mehr Wert haben als ein Goldbarren!

Schlagwörter:Dystopie, Freiheit, Gesellschaft, Individuation, Migration
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