Schlangenkraft und Hatha Yoga

Crossdressing

Lange haben wir auf diesen Tag gewartet, meldeten uns bereits vor einigen Monaten dazu an, und nun war es endlich soweit. Besuchten einen ‘Hatha-Yoga’-Kurs von Reinhard Gammenthaler, um unser Wissen über die Schlangenkraft zu vertiefen.

Schlangenkraft IAls Magier, der unter anderem auch das Werk von Aleister Crowley studierte, habe ich mich natürlich auch schon mit dem Hatha-Yoga beschäftigt, aber dieses nur im stillen Kämmerlein und auf meine ganz eigene Weise praktiziert. Dies wird sich zukünftig auch nicht ändern, denn ich werde mich nicht einem System unterwerfen, welches gar nicht zu meiner Person passt und so wie ich einzelne Techniken daraus für mich ganz spannend finde, suche ich auch bei den Aghori, Alchemisten, Schamanen und vielen anderen Weltanschauungen, welche diesem System teilweise diametral entgegenstehen, nach den effizientesten Methoden, welche meine persönliche Entwicklung fördern. Ich werde also bestimmt nie ein Yogi und bin trotzdem davon überzeugt, dass die Schlangenkraft das zentrale Element meines Lebens ist.

Kundalini SchlangenkraftUm 09.00 Uhr ging es schliesslich los, wobei der Kursraum mit circa siebzig Teilnehmern leicht überbucht war. Ganz in meinem Sinne, waren die folgenden Stunden vor allem durch praktische Aktivitäten geprägt, in denen uns der Meister mit einigen der ursprünglichen Techniken des Hatha-Yoga vertraut machte, wie sie in dieser reinen Form wohl nur noch selten gelehrt werden.

Fand es auf jeden Fall sehr inspirierend und bereichernd, zu Fühlen und Erfahren wie Yoga wirkt, wenn man es mit einem kompetenten Yogi praktiziert und konnte einiges Lernen, das ich zu meiner persönlichen Entwicklung nutzen kann, auch wenn der Reinhard meinen Weg mit Sicherheit als gefährlich und destruktiv bezeichnen würde. Aber egal, jeder ist für seine Entwicklung selbst verantwortlich und meine Ziele entsprechen sicher auch nicht jenen von ihm, sondern bewegen sich in eine ganz andere Richtung.

Nach insgesamt sechs Stunden der praktischen Arbeit waren wir dann jedoch froh, als der Kurs endlich zu Ende war und wir uns wieder anderen Dingen zuwenden konnten. Nicht, dass es etwas – einmal abgesehen von einigen weltanschaulichen Verlautbarungen, welche doch ein wenig ko(s)misch anmuteten – an ihm zu bemängeln gäbe, der Tag war sehr gut aufgebaut und die Intensität für meinen Geschmack absolut stimmig, aber so nach fünf Stunden fehlte uns langsam die Konzentration und dann bringt es auch nicht mehr viel, noch weiter zu üben.

Im Anschluss gingen wir rasch duschen und bereiteten uns auf den Abend vor, an dem wir die Schlangenkraft noch auf eine andere Art und Weise beschwören wollten. Fuhren um 19.00 Uhr schliesslich los, um in Martigny die Veranstaltung: «La Nuit de la Dracène» zu besuchen.

Auf dem Weg dorthin genehmigten wir uns in Montreux noch ein leckeres Rindsfilet und eine gute Flasche Rotwein, was mir als mentale Raubkatze noch einmal veranschaulichte, weshalb ich bestimmt nicht dazu geboren sein kann, um mein Dasein als asketischer Yogi zu bestreiten. Sorge zum Körper zu tragen mag ja gut und recht sein, aber ich will doch kein Vehikel, welches ich in der Garage stehen lassen muss, sondern eines welches zum Verwöhnen und Benutzen da ist.

In Martigny angekommen, fanden wir das Gebäude zwar relativ rasch, nur war alles so dermassen konspirativ aufgebaut, dass wir erst einige Male um das Haus irrten, bevor wir den abgeklebten Eingang fanden, welcher uns Einlass zu den Räumlichkeiten bot. Die Veranstaltung war zwar sehr gut besucht, aber irgendwie gefiel uns das Angebot und die Atmosphäre nicht wirklich, denn viel gab es da nicht und es wirkte alles sehr improvisiert. Zudem störte uns, dass der Spielraum und die sonstigen Aufenthaltsmöglichkeiten nicht getrennt waren und der Barbetrieb durch szenefremde Personen betreut wurde. Es kam folglich keine wirkliche Spiellaune auf, die Schlangenkraft wurde also nicht weiter angeregt, und so beschlossen wir, schon nach einem relativ kurzen Aufenthalt wieder die Heimreise anzutreten.

Eigentlich sehr schade, das Angebot an BDSM-Partys in der Schweiz ist definitiv nicht zu gross, da wären neue Veranstalter sicher gefragt, aber einfach einige Möbelstücke in einen grossen Raum zu stellen, reicht meiner Meinung nach nicht aus, um eine wirklich gelungene Veranstaltung zu organisieren.

 


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